Ölpreise im Aufwind: Geopolitische Spannungen treiben die Märkte
Die Ölpreise haben am Mittwoch einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Die Nordseesorte Brent zur Januar-Lieferung kletterte um 58 Cent auf 62,96 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Auch die US-Sorte WTI zog um 63 Cent auf 59,26 Dollar an.
Der Anstieg ist insbesondere auf die stockenden Fortschritte der Gespräche zwischen Russland und den USA zum Ukraine-Konflikt zurückzuführen. Ein Kriegsende scheint nach dem Treffen im Kreml weiterhin in weiter Ferne zu liegen. Dennoch sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden, wie aus Moskau zu hören ist. Parallel dazu haben die EU-Staaten einen Importstopp für russisches Erdgas bis Ende 2027 beschlossen, was die geopolitischen Spannungen verschärft.
Experten zufolge zeigen sich die ukrainischen Angriffe auf russische Öl-Infrastruktur kaum im Ölpreis. Robert Rennie von Westpac Banking Corp bemerkt überrascht, dass der Brent-Preis nicht höher liegt, da weiterhin ein Überangebot und volllaufende Lagerbestände die Märkte bestimmen.
Zusätzliche Unterstützung erfährt der Ölpreis durch die angespannten Beziehungen zwischen den USA und dem Opec-Mitglied Venezuela. Die in den USA veröffentlichten, unerwartet gestiegenen Rohöllagerbestände lösten hingegen nur geringe Marktreaktionen aus, da auch Benzin- und Destillatebestände zulegten.

