Livestreaming für Unternehmen: Lohnt es sich?
Livestreams gehören längst zum regelmäßigen Konsumverhalten insbesondere junger Internetnutzer. Influencer, Veranstalter, aber auch immer mehr Unternehmen nutzen die Möglichkeiten, die die vergleichsweise junge Technik bietet. Der Wandel hin zu mobiler Nutzung unterstützt diese Entwicklung – auf dem Smartphone lassen sich Streams jederzeit einfach verfolgen. Unternehmen haben das Potenzial von Livestreamings längst erkannt. Für viele Branchen bietet sich hier viel Potenzial, öffentlichkeitswirksam direkt mit Kunden und Partnern in Kontakt zu treten.
Livestreaming – Social Media oder eigene Webseite?
Periscope, Youtube, Twitter, Facebook, Instagram und Twitch – Anbieter für Livestreaming gibt es viele. Livestreams schaffen vor allem durch die übliche Low-Production-Optik ein Gefühl von Nähe und Authentizität. Die Streams wirken – insbesondere auf Social Media Plattformen – casual, spontan und dadurch viel persönlicher und nahbarer als ein durchproduziertes Video. Ein gewisses Maß an Vorbereitung und technischem Knowhow kommen dem Stream dennoch oft zugute. Guter Ton und konstante, hohe Bildqualität erhöhen den Nutzenfaktor immens. Professionelle Produktionsfirmen für Livestreaming sind hier in der Lage, Firmen zu unterstützen und bei Events sogar live zwischen verschiedenen Kamerawinkeln hin- und herzuschalten. Diese Arten von Streams werden dann meist auf der eigenen Webseite gehostet. Auch das kostet zusätzlichen Produktionsaufwand.
Livestreaming kommt bei jungen Generationen gut an
Gerade die junge Generation steht dank Netflix, Youtube und Co. im Verdacht, sich nicht mehr an Sendezeiten anpassen zu wollen, sondern den Sendeplan am liebsten selbst zu bestimmen. Zu einem großen Teil stimmt das – mit interaktiven Angeboten und speziellen Events lassen sich jedoch auch Millenials und Generation Z gut motivieren, zu bestimmten Zeitpunkten einzuschalten. Der Erfolg der Livestreaming-Plattform Twitch beweist, wie gut Liveschaltungen funktionieren können. Zudem ist ein Stream, der online live verfügbar war, üblicherweise auch noch im Nachhinein abzurufen. Wer also nichts verpassen möchte, muss das beim Streaming ebenfalls nicht. Interaktive Features sind übrigens nicht beschränkt auf bloße Chatfunktionen – ein Beispiel hierfür sind sogenannte Charitystreams, bei denen die Zuschauer spenden. Solche Aktionen dienen nicht nur einem guten Zweck, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl der Community.
Übrigens: Wer unregelmäßig und anlassbezogen livestreamt, braucht selbstverständlich keine Rundfunklizenz. Wer jedoch häufiger streamt, einen gewissen Produktionsaufwand betreibt und seine Zuschauerzahl nicht begrenzt, sollte sich diesbezüglich genauer informieren – unter Umständen ist dann eine Lizenz notwendig.
Welches Event ist einen Livestream wert?
Überflutet man seine Rezipienten mit langweiligen oder irrelevanten Livestreams, kann das auf Dauer negative Auswirkungen haben. Darum eignet sich längst nicht jedes Ereignis für einen Livestream. Vor allem offensichtliche PR-Streams haben es schwer – allgemein werden Streams von Unternehmen viel schwerer angenommen als von Privatpersonen oder Influencern. An erster Stelle sollte darum der Nutzen für den Zuschauer stehen. Der ist bei unterhaltendem Content gegeben, etwa, wenn ein Konzert oder eine Rede gestreamt wird. Informative Inhalte kommen ebenfalls gut an – einige Tech-Unternehmen nutzen darum Streamingfunktionen, um technische Fragen zu beantworten. Auf diese Weise wird außerdem das interaktive Feature von Live-Streamings ausgenutzt, das auch allgemein den Reiz von Social Media Marketing ausmacht. Vom Livefeed von Wetterkameras bis hin zur Direktübertragung von Konzerten sind den Möglichkeiten des Streams kaum Grenzen gesetzt.