Köln: Mann mit Axt im ICE sorgt für Großeinsatz der Polizei
Ein ungewöhnlicher Vorfall im Kölner Hauptbahnhof hat am Mittwochabend für Aufsehen gesorgt. Ein 35-jähriger Mann wurde in einem ICE auf der Strecke von Amsterdam nach Frankfurt festgenommen, nachdem Mitreisende eine Axt unter seinem Sitz entdeckt hatten. Der Vorfall löste einen umfangreichen Polizeieinsatz aus, bei dem Bahnsteige gesperrt und schwer bewaffnete Beamte den Zug stürmten. Letztlich endete die Situation jedoch anders, als viele zunächst befürchteten.
Entdeckung der Axt und Alarmierung der Polizei
Der Vorfall nahm seinen Anfang, als ein aufmerksamer Fahrgast im ICE 127 die Axt unter dem Sitz des Mannes bemerkte. Besorgt und ohne den Verdächtigen direkt anzusprechen, wählte der Zeuge den Notruf. Die Bundespolizei wurde sofort informiert und bereitete sich auf einen möglichen Gefährdungseinsatz vor. Im Kölner Hauptbahnhof wurden die Bahnsteige 4 und 5 abgeriegelt, um die Sicherheit der übrigen Reisenden zu gewährleisten. Als der Zug einfuhr, stürmten die Beamten mit schwerer Ausrüstung den Waggon, um den Mann zu stellen.
Zeugen berichteten, dass der 35-Jährige versuchte, sich unauffällig aus dem Zug zu entfernen. Doch die Polizei war schneller: Er wurde auf dem Bahnsteig zu Boden gebracht und festgenommen. Die Axt wurde unter einer Sitzreihe sichergestellt. Laut Aussagen von Mitreisenden ging von dem Mann während der Fahrt keine direkte Bedrohung aus. Dennoch sorgte die Situation für erhebliche Unruhe unter den Fahrgästen.
Hintergründe des Verdächtigen
Nach der Festnahme gab der Mann an, an einer psychischen Erkrankung zu leiden und Suizidgedanken zu hegen. Aufgrund dieser Aussage und zur weiteren Klärung seines Zustands wurde er nicht in Polizeigewahrsam behalten, sondern in die LVR-Klinik in Köln gebracht. Dort soll er nun psychiatrisch betreut werden. Die Polizei leitete dennoch ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen ihn ein, da das Mitführen einer Axt in einem öffentlichen Verkehrsmittel ohne nachvollziehbaren Grund nicht erlaubt ist.
Reaktionen und Konsequenzen
Der Einsatz der Bundespolizei wurde von vielen Fahrgästen mit gemischten Gefühlen wahrgenommen. Einerseits wurde das schnelle und entschlossene Handeln der Beamten gelobt, andererseits fragten sich einige, ob ein derart großer Aufwand notwendig gewesen sei. Ein Mitreisender äußerte sich gegenüber den Medien:
Es war beängstigend, die Axt zu sehen, aber der Mann wirkte eher abwesend als aggressiv. Trotzdem fühlt man sich sicherer, wenn die Polizei so präsent reagiert.
Die Deutsche Bahn betonte, dass die Sicherheit der Fahrgäste stets oberste Priorität habe. Der Vorfall verzögerte den Zugverkehr am Kölner Hauptbahnhof nur kurzfristig, dennoch wurden Reisende auf den betroffenen Bahnsteigen über die Maßnahmen informiert. Die Bundespolizei wies darauf hin, dass solche Situationen immer ernst genommen werden müssen, da die genauen Absichten einer Person in einem solchen Moment nicht sofort erkennbar sind.
Was lernen wir aus diesem Vorfall?
Dieser Fall zeigt, wie wichtig die Aufmerksamkeit von Mitreisenden und das Zusammenspiel mit den Behörden sind. Die schnelle Reaktion des Fahrgastes, der den Notruf wählte, ermöglichte es der Polizei, frühzeitig einzugreifen. Gleichzeitig wirft der Vorfall Fragen auf, wie psychisch belastete Personen besser unterstützt werden können, bevor sie in solche Situationen geraten. Der 35-Jährige scheint keine bösen Absichten gehabt zu haben, doch die Präsenz einer Waffe in einem öffentlichen Raum bleibt ein Risiko, das nicht unterschätzt werden darf.
Abschließend bleibt zu sagen, dass der Kölner Hauptbahnhof an diesem Abend Schauplatz eines ungewöhnlichen, aber glücklicherweise unblutigen Einsatzes war. Die Kombination aus wachsamen Mitmenschen und professionellem Handeln der Polizei hat eine möglicherweise gefährliche Situation entschärft. Die weitere Betreuung des Mannes in der Klinik wird zeigen, wie es mit ihm weitergeht und ob er die nötige Unterstützung erhält.

