Klarna plant US-Börsengang mit Bewertung von bis zu 15 Milliarden Dollar
Der schwedische Fintech-Riese Klarna bereitet seinen Börsengang in den USA vor – mit einer möglichen Bewertung von bis zu 15 Milliarden Dollar. Es wäre eine der größten Neuemissionen des Jahres und ein Signal für das Comeback des Tech-Sektors an den Kapitalmärkten.
Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen könnte Klarna bereits im April seine Pläne offiziell machen. Das Unternehmen reichte im November eine vertrauliche Anmeldung bei der US Securities and Exchange Commission (SEC) ein, hat sich aber noch nicht auf einen Handelsplatz festgelegt. Eine Stellungnahme lehnte Klarna ab.
Die 2005 von Sebastian Siemiatkowski gegründete Firma bietet Verbrauchern zinsfreie Kurzzeitkredite an, die meist an den digitalen Kassen von Einzelhändlern genutzt werden. Klarna wurde zum Sinnbild des Fintech-Booms – und seines Absturzes. Nachdem das Unternehmen 2021 mit 46 Milliarden Dollar zur wertvollsten europäischen Start-up wurde, brach die Bewertung innerhalb eines Jahres auf 6,7 Milliarden Dollar ein.
Nach einer schweren Governance-Krise im vergangenen Jahr, die mit der Entmachtung von Mitgründer Victor Jacobsson aus dem Verwaltungsrat endete, hat Klarna seine Verluste deutlich reduziert und steuert auf eine Rückkehr zur Profitabilität zu. Bis 2019 schrieb das Unternehmen regelmäßig Gewinne, bevor es erhöhte Kreditausfälle für seine US-Expansion in Kauf nahm.
Um sich auf den Börsengang vorzubereiten, hat Klarna aggressive Kostensenkungen eingeleitet und seine Bilanzstruktur verschlankt. Das Unternehmen setzt verstärkt auf künstliche Intelligenz, um seine Mitarbeiterzahl nahezu zu halbieren, und hat damit begonnen, Kreditportfolios zu verkaufen, um Kapital für weiteres Wachstum freizusetzen.
Vor kurzem veräußerte Klarna den Großteil seines britischen Kreditportfolios an den US-Hedgefonds Elliott. Auch für seine US-Kredite führt das Unternehmen Gespräche über einen Verkauf, wie bereits zuvor berichtet wurde.
Sollte Klarna tatsächlich im April an die Börse gehen, wäre es eine der bedeutendsten Tech-Listings seit Beginn der Zinswende. Analysten erwarten, dass der Markt für Fintech-IPOs ein Gradmesser für die Risikobereitschaft von Investoren sein wird, nachdem das Segment in den vergangenen Jahren stark gelitten hat.

