KKR macht 4‑Mrd.-Gebot für Thames Water und will Zerschlagung vermeiden
Der US-Finanzinvestor KKR hat ein nicht bindendes Angebot über 4 Mrd. Pfund Eigenkapital für eine Mehrheitsbeteiligung an Thames Water vorgelegt. Damit möchte KKR sich als aussichtsreicher Käufer der hochverschuldeten britischen Wasserversorgung positionieren, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Im Gegensatz zu anderen Bietern, die laut Marktgerüchten auf eine Aufspaltung setzen, plant KKR, das Unternehmen nicht zu zerschlagen, sondern durch eine einvernehmliche Restrukturierung der knapp 20 Mrd. Pfund Schulden weiterzuführen.
Die Offerte trifft unmittelbar auf ein Gerichtsurteil, das Thames Water am Dienstag erlaubte, bis zu 3 Mrd. Pfund hochverzinste Kredite aufzunehmen – eine notwendige Atempause für die Suche nach frischem Eigenkapital. Die von Rothschild & Co geleitete Bieterrunde hatte Mitte Februar eine erste Frist gesetzt; noch im Laufe dieses Monats soll eine Vorauswahl potenzieller Käufer erfolgen. Neben KKR kursieren Namen wie Castle Water und CK Infrastructure, das bereits an Northumbrian Water beteiligt ist. Ob das den Wettbewerbshütern zu Konflikten Anlass gibt, ist laut Branchenkennern offen.
Manche Interessenten, darunter Covalis Capital, wollen die größte britische Wasserfirma mit 16 Mio. Kunden in London und Umland dagegen aufspalten. Analysten verweisen auf ein potenzielles Veto der hochrangigen Gläubiger (Class A), die andernfalls in Gesprächen mit Hedgefonds wie Elliott Management und Silver Point ein eigenes „Creditors-Bid“ starten könnten, sollte das Auktionsverfahren scheitern.
Indes werden von den neuen Anteilseignern wohl Zugeständnisse in Form eines Debt‑Write‑downs gefordert, was laut Berater David Burlison (Jefferies) zu „Schwierigkeiten“ führen könne, sofern Investoren zu große Abschläge verlangten. Erst die zweite Bieterrunde soll Klarheit bringen. Ob KKR mit seiner Absicht, Thames Water als Ganzes fortzuführen, tatsächlich die Nase vorn hat, wird wohl im zweiten Quartal 2025 entschieden.

