Butterpreise im Sinkflug: Ein Balanceakt zwischen Verbraucherfreude und Erzeugerleid
Die jüngste Entwicklung auf dem Buttermarkt sorgt für gemischte Gefühle in den betroffenen Branchen. Während Verbraucher von den drastisch gesunkenen Preisen für deutsche Markenbutter profitieren, löst dieser Preissturz in der Landwirtschaft Besorgnis aus. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, vertreten durch Sprecher Hans Foldenauer, warnt vor den wirtschaftlichen Konsequenzen für die Milchviehhalter, die durch die gesunkenen Preise in Bedrängnis geraten.
Hintergrund der Preisentwicklung ist ein verstärkter Zulauf von Rohmilch in den Molkereien, bei gleichzeitig steigendem Fettgehalt der Milch. Diese Faktoren führen dazu, dass der Preis für Butter weiter sinkt. Der aktuelle Preis für ein 250-Gramm-Päckchen Markenbutter reflektiert einen Rückgang um mehr als die Hälfte innerhalb eines Jahres. Die Herstellung dieser Menge Butter erfordert etwa fünf Kilogramm Rohmilch, was angesichts der sinkenden Preise pro Kilogramm zu einer besorgniserregenden Lage für Landwirte führt.
Die Molkereien haben zuletzt die Auszahlungspreise an Landwirte gesenkt, was bei steigenden Produktionskosten ein Verlustgeschäft für viele Betriebe bedeutet. Trotz eines erklärten Margenverzichts des Discounters Lidl, um die Milchbauern zu unterstützen, bleibt die Frage offen, wie sich die Situation für die Landwirte nachhaltig verbessern kann. Karsten Schmal vom Deutschen Bauernverband beschreibt die aktuelle Preisentwicklung im Lebensmitteleinzelhandel als beispiellosen Preiskampf, der nach wie vor weitreichende Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben dürfte. Ein wirkungsvoller, positiver Effekt auf die Erzeugerpreise ist aus seiner Sicht unabdingbar.

