Keine Zinsen mehr für Erspartes – sind Kryptowährungen eine Alternative?
Sparer und Kleinanleger haben seit geraumer Zeit mit der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank zu kämpfen. Es ist unwahrscheinlich, dass sich dieser Trend in absehbarer Zeit umkehren wird. Wer sein Vermögen gewinnbringend anlegen möchte, muss daher Alternativen zu klassischen Anlageformen suchen. Sind Kryptowährungen eine gute Option?
Das digitale Gold des 21. Jahrhunderts?
Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. haben ihr Nischendasein längst verlassen und sind im Mainstream angekommen. Mittlerweile sind sogar Analysten von traditionellen Banken, in diesem Fall der Deutschen Bank, der Auffassung, Bitcoin sei das Gold des 21. Jahrhunderts. Doch lässt sich ein solcher Vergleich überhaupt ziehen und ist der Kryptomarkt für risikoscheue Anleger überhaupt zu empfehlen?
Generell muss man wissen, dass der Kryptomarkt insgesamt hochvolatil ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist das Angebot an zur Verfügung stehenden Bitcoins begrenzt, gleichzeitig ist die Nachfrage aber Schwankungen unterlegen. Darüber hinaus haben auch Nachrichten einen sehr starken Einfluss auf den Bitcoin Kurs. Erst letzte Woche sorgte die Meldung, dass China künftig sämtliche Krypto-Transaktionen verbieten wird, zu einem kurzfristigen Kurseinfall nahezu aller Kryptowährungen. Andere Kursverläufe, auch der Goldpreis sind ebenfalls immer wieder Schwankungen unterlegen, insgesamt lässt sich über einen langen Zeitraum aber ein stetiger Wertzuwachs erkennen. Ob sich dies langfristig auch bei Kryptowährungen so verhält, bleibt abzuwarten.
Die richtige Strategie ist entscheidend
Wer mit dem Gedanken spielt, in Bitcoin und Co. zu investieren, sollte sich der Risiken also bewusst sein. Experten gehen zwar davon aus, dass zumindest die großen digitalen Währungen trotz starker Volatilität langfristig an Wert hinzugewinnen werden. Es gibt zahlreiche Optionen wie Privatpersonen Bitcoin kaufen auf Paybis und auch verkaufen können. Wie bei allen anderen Anlageformen auch, ist es jedoch wichtig sich vor einer Investition intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Bitcoins lassen sich beispielsweise nicht wie Gold, Schmuck oder Geld in einem Tresor oder einem Schließfach einlagern, sondern müssen in einem sogenannten Wallet verwahrt werden. Ähnlich wie beim Aktienhandel fällt bei Transaktionen zudem immer eine Gebühr an.
Generell ist es immer ratsam, sein Vermögen auf verschiedene Anlageformen zu verteilen. Mit einer solchen Strategie lässt sich sicherstellen, dass es nicht zu einem Totalverlust kommen kann, wenn ein Teilbereich zu Verlusten führt. Neben Kryptowährungen und Edelmetallen wie Gold und Silber sind auch Aktien sinnvolle Alternativen zu klassischen Anlageformen. Wer sein Vermögen auf unterschiedliche Anlageformen verteilt und eine auf die eigenen Ansprüche und Bedürfnisse ausgerichtete Anlagestrategie wählt, hat die besten Chancen langfristig von dem Investment zu profitieren.
Fazit
Wer einen Teil seines Kapitals in Kryptowährungen investiert und dabei auf vielversprechende Coins setzt, macht sicherlich nichts falsch. Allerdings ist davon abzuraten, sein gesamtes Vermögen in Bitcoin und Co. zu investieren. Experten sind unterschiedlicher Ansicht, was die Eignung von Kryptowährungen als Vermögensanlage betrifft. Während die einen auf die bisherige Entwicklung des Bitcoin-Kurses hinweisen, immerhin waren es zu Beginn, Ende 2009, gerade einmal 0,08 US-Dollar (aktuell etwa 42.000 US-Dollar), sehen andere Finanzexperten Kryptowährungen eher skeptisch.
Angesichts der Tatsache, dass Kryptowährungen eine sehr neue Technologie darstellen, wird sich erst im Verlauf der kommenden Jahre herausstellen, ob es sich wirklich um das digitale Gold des 21. Jahrhunderts handelt, oder ob die Skeptiker Recht behalten.


