Meinungsfreiheit

Jimmy Kimmel kehrt mit Appell für Meinungsfreiheit zurück

24. September 2025, 10:37 Uhr · Quelle: dpa
TV Jimmy Kimmel
Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
Jimmy Kimmel ging nach einer Zwangspause wieder auf Sendung.
Jimmy Kimmel ist mit einem Aufruf für Meinungsfreiheit in seine Show zurückgekehrt. Er attackiert Präsident Trump und diskutiert die Rolle der Medien in der Gesellschaft.

Los Angeles (dpa) - Der US-Moderator und Satiriker Jimmy Kimmel ist mit einem Appell für Meinungsfreiheit mit seiner Late-Night-Show zurückgekehrt. Die Sendung sei nicht wichtig, sagte er und fügte hinzu: «Wichtig ist, dass wir in einem Land leben, in dem es erlaubt ist, eine Show wie diese zu haben.» Mehrmals attackierte er US-Präsident Donald Trump und stellte ihn als Menschen dar, der keinen Spaß verstehe. Kimmel sagte auch: «Eine Drohung der Regierung, einen Komiker zum Schweigen zu bringen, den der Präsident nicht mag, ist unamerikanisch.»

Kimmel geht auf Attentat ein

Stellenweise sprach Kimmel mit gebrochener Stimme - etwa, als er erläuterte, es sei nie seine Absicht gewesen, den Mord an einem jungen Mann zu verharmlosen. Kimmel nahm damit direkt Bezug auf den Grund, warum seine Sendung «Jimmy Kimmel Live!» in der vergangenen Woche vorläufig abgesetzt worden war: Kritik an seinen Kommentaren in seiner Sendung in Bezug auf den tödlichen Angriff auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk. 

Kimmel hatte gesagt, dass die «Gang» Make America Great Again - also die Bewegung, die hinter US-Präsident Donald Trump steht - verzweifelt versuche, den Tatverdächtigen in krassen Gegensatz zu ihnen zu stellen, und alles dafür tue, politisches Kapital daraus schlagen zu wollen.

Die Walt Disney Company, zu der der Sender ABC und die «Jimmy Kimmel Live!»-Show zählen, hatte mitgeteilt, die Produktion der Show sei am vergangenen Mittwoch ausgesetzt worden, um eine angespannte Situation im Land nicht weiter anzuheizen. Man sei der Meinung, dass einige der Kommentare Kimmels unangebracht gewesen seien. In den vergangenen Tagen habe es intensive Gespräche mit Kimmel gegeben. Das habe zur Entscheidung geführt, die Show wieder aufzunehmen. Kimmel sagte: «Ich bin froh, wieder bei der Arbeit zu sein.»

Trump kritisiert - und droht

Trump hatte die vorläufige Absetzung von Kimmels Show gefeiert - und machte auch kurz vor der Ausstrahlung kein Hehl daraus, dass es ihm missfällt, dass sie wieder auf Sendung geht. Er könne nicht glauben, dass ABC Kimmel seinen Job zurückgegeben habe, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social - und drohte. «Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich auf die Probe stellen», fuhr er fort. 

Kimmel warf Trump seinerseits vor, keine Kritik auszuhalten - und für eigene Interessen in Kauf zu nehmen, Menschen zu ruinieren. «Der Präsident der Vereinigten Staaten hat klargemacht, dass er will, dass ich und Hunderte Leute, die hier arbeiten, ihre Jobs verlieren.» Trump freue sich darüber, dass Amerikaner ihre Existenzgrundlage verlören, «weil er keinen Spaß versteht», kritisierte Kimmel.

Es gehe Trump aber nicht nur um Comedy. Er gehe gegen die freie Presse vor, indem er Journalisten verklage und mobbe. Seine Regierung wolle entscheiden, was in die Nachrichten komme. «Ich weiß, das ist nicht so interessant, wie einen Komiker mundtot zu machen, aber es ist so wichtig, eine freie Presse zu haben, und es ist verrückt, dass wir dem nicht mehr Aufmerksamkeit schenken.»

Ein Deutscher kommt auch vor

Dank richtete er an Weggefährten und Fans der Show in den vergangenen Tagen - und republikanische Politiker wie die Senatoren Rand Paul und Ted Cruz. Diese hatten den Vorsitzenden der US-Medienaufsichtsbehörde, Brendan Carr, für Äußerungen in der Causa Kimmel kritisiert. 

Er habe auch von Moderatoren aus anderen Ländern gehört, sagte Kimmel. Einer von ihnen sei aus Deutschland und er habe ihm einen Job angeboten. «Können Sie sich vorstellen, dass dieses Land hier so autoritär geworden ist, dass die Deutschen sagen: Komm zu uns?». Er nannte keinen Namen, aber vor einigen Tagen hatte Comedian Stefan Raab in einer RTL-Show Kimmel eingeladen, dass er - wann immer er wolle - seine Show übernehmen könne. 

Kimmel: Man muss fast Mitleid mit Trump haben

Während der Sendung wurde Trump mehrmals mit früheren Aussagen eingeblendet - etwa von vor Jahren, wo er sich für Meinungsfreiheit ausgesprochen hatte. Es wurden dann jüngere Aussagen daneben gestellt, in denen Trump über Kimmel herzog, ihm das Talent absprach und behauptete, er habe keine guten Einschaltquoten. 

Der Moderator sagte darauf nur: heute Abend schon. Man müsse fast Mitleid haben. Trump habe versucht, «mich zu canceln». Stattdessen habe er nun Millionen von Menschen gezwungen, sich die Show anzusehen. «Vielleicht muss er jetzt die Epstein-Akten veröffentlichen, um uns davon abzulenken.» Die Affäre um den 2019 gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ist für Trump ein unbequemes Thema. Demokraten und auch Leute aus dem eigenen Lager fordern schon länger, dass alle Akten zu dem Fall offengelegt werden - der Präsident sperrt sich bislang.

«Das ist nicht amerikanisch»

Kimmel richtete sich auch gegen die Verantwortlichen, die entschieden hätten, seine Rückkehr in zahlreichen lokalen Sendern nicht auszustrahlen. «Das ist nicht legal, das ist nicht amerikanisch. Das ist unamerikanisch.»

Hintergrund ist, dass sich einige lokale TV-Sender dem Comeback versperrten. Das Medienunternehmen Nexstar teilte mit, man bleibe zunächst bei der Aussetzung der Sendung. Die Gruppe hat zahlreiche lokale Sender im Portfolio. Diese zeigen auch Inhalte des bundesweiten TV-Senders ABC, bei dem die Kimmel-Show ihre Heimat hat. Zuvor hatte bereits die US-Mediengruppe Sinclair, die ebenfalls lokale TV-Stationen im Portfolio hat, auf der Plattform X mitgeteilt, dass man am Dienstagabend auf dem ursprünglichen Sendeplatz Kimmels ein Nachrichtenprogramm zeige. Man sei in Gesprächen.

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24.09.2025 · 10:37 Uhr
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