Prognose: Gold- und Silbermärkte vor spannender Phase
Die Edelmetallhandelsgruppe Heraeus blickt mit Spannung auf die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten, insbesondere auf die Zukunft des Goldpreises. Angesichts der anhaltend hohen Nachfrage von Zentralbanken und der voraussichtlichen Zinssenkungen in den USA wird eine Fortsetzung des Preisanstiegs beim Gold erwartet. Dennoch sehen die Fachleute von Heraeus nach dem außergewöhnlichen Gipfel 2025 einen überhitzten Markt und prognostizieren für Anfang 2026 eine kurze Phase der Marktkonsolidierung, bevor der Goldpreis weiter ansteigen könnte.
Heraeus-Experte Henrik Marx, Leiter des Edelmetallhandels, gibt eine Goldpreisspanne für 2026 zwischen 3.750 und 5.000 US-Dollar pro Unze an. Noch im Oktober hatte der Preis an der Londoner Börse ein Rekordhoch von 4.381 Dollar verzeichnet, was eine markante Steigerung im Vergleich zu den 2.600 Dollar zu Beginn des Jahres bedeutet. Auch wenn die Zentralbanken weiterhin in ihre Goldreserven investieren, könnten hohe Preise ihre Nachfrage drosseln. So könnten die Zentralbanken 2026 etwas konservativer bei ihren Goldkäufen sein, nachdem sie in den letzten drei Jahren kontinuierlich über 1.000 Tonnen Gold in ihre nationalen Reserven integriert hatten.
Sinkende Zinsen und die Erwartung höherer Inflation in den USA gelten ebenfalls als Triebkräfte für den Goldpreis, da dies die Attraktivität des zinsfreien Edelmetalls steigern könnte. Auf der anderen Seite könnte das hohe Preisniveau die Nachfrage nach Goldschmuck bremsen, während bei goldgedeckten ETFs weiteres Wachstumspotenzial gesehen wird.
Analog zum Gold zeigten auch die Silbermärkte in letzter Zeit starke Dynamiken. Nach aktuellen Einschätzungen von Heraeus sind stärkere Preisbewegungen bei Silber als bei Gold zu erwarten, und eine Konsolidierung erscheint realistisch. Bei Fortsetzung des Goldpreisanstiegs könnte auch der Silberpreis angehoben werden, wobei eine Preisspanne von 43 bis 62 Dollar je Unze für das kommende Jahr erwartet wird. Der Silbermarkt hatte erst kürzlich ein neues Rekordhoch von 59,33 Dollar pro Feinunze erreicht.

