Heathrow in Dunkelheit: Stromausfall legt Flughafenverkehr lahm
Ein Stromausfall, verursacht durch einen Brand in einem Umspannwerk, hat den Flughafen Heathrow, den verkehrsreichsten in Europa, für Stunden zum Stillstand gebracht. Bis in den Abend hinein war der Betrieb unterbrochen, ehe langsam wieder vereinzelt Flugzeuge landen konnten. Laut Schätzungen der britischen Nachrichtenagentur PA waren mehr als 200.000 Passagiere von den Turbulenzen betroffen.
Die Ursache des Feuers bleibt ungeklärt, doch die Londoner Polizei hat umgehend Anti-Terror-Ermittler eingeschaltet, um alle Eventualitäten auszuschließen. Obwohl keine Hinweise auf Sabotage bestehen, wird in alle Richtungen ermittelt. "Aufgrund des Standorts des Umspannwerks und der Bedeutung für die nationale Infrastruktur übernimmt die Anti-Terror-Einheit der Metropolitan Police die Untersuchungen", hieß es aus Polizeikreisen. Passagiere wurden angehalten, nicht zu reisen und sich bei ihren Fluggesellschaften über den Status ihrer Flüge zu informieren.
Auch deutsche Reisende waren von den Verzögerungen betroffen. Flughafenverbindungen nach London-Heathrow wurden erheblich gestört, insbesondere am Frankfurter und Hamburger Flughafen führten die Ausfälle zu Flugstreichungen. Der Flughafenverband ADV rät Passagieren, sich proaktiv über Flugstatusänderungen zu informieren. Jedenfalls spürten mehr als 50 Flüge und rund 9.000 Passagiere die Auswirkungen des Ausfalls.
Inmitten der Verärgerung der Fluggäste meldete sich Londons Bürgermeister Sadiq Khan zu Wort und zeigte Mitgefühl für die Frustrationen der Reisenden. Viele Menschen hatten unersetzbare Pläne, die durch die Umstände durchkreuzt wurden. Auch Bundesminister Ed Miliband äußerte sich vorsichtig und erklärte, es sei zu früh, um konkrete Ursachen zu benennen, man müsse die Sicherheitsmaßnahmen aber genau unter die Lupe nehmen.
Heathrow, gewöhnlich ein Zentrum hektischer Geschäftigkeit, erlebte am Freitag eine seltene Stille. Eine Frau, die in die USA fliegen wollte, äußerte ihren Unmut gegenüber der Nachrichtenagentur PA und beschrieb die Enttäuschung über verpasste Erlebnisse. Ein weiterer Reisender beschwerte sich über gestiegene Hotelpreise nach der Flugunterbrechung. Premierminister Keir Starmer bekundete in Anbetracht der Umstände den Rettungskräften seinen Dank.