Geldpolitische Signale halten den Euro in Schach
Vor der entscheidenden Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt der Euro auf Tauchstation unter der 1,08-Dollar-Marke. Die europäische Gemeinschaftswährung wechselte am Mittag für 1,0729 Dollar den Besitzer, was einen Rückgang von 0,0014 Dollar im Vergleich zum Vorabend darstellt. Der von der EZB festgesetzte Referenzkurs lag am Vortag noch bei 1,0860 Dollar, womit sich ein sichtbarer Abwärtstrend bestätigt.
Wirtschaftlich relevante Daten, welche die Wechselkurse hätten beflügeln können, blieben aus. Aus Italien kamen indifferente Nachrichten: Die industrielle Fertigung hat im Februar lediglich einen marginalen Anstieg von 0,1 Prozent verzeichnet. Dies bleibt hinter den Analystenerwartungen von 0,5 Prozent Wachstum zurück, so das italienische Statistikamt Istat.
Im weiteren Tagesverlauf rücken die geldpolitischen Weichenstellungen in der Eurozone ins Rampenlicht. Der Rat der EZB, der in Frankfurt tagt, wird sich mit der Ausrichtung seiner Geldpolitik befassen. Marktbeobachter spekulieren auf verbale Vorzeichen einer Zinssenkung, die möglicherweise zur Juni-Sitzung in die Wege geleitet werden könnte. Es wird erwartet, dass bis zu diesem Zeitpunkt die Leitzinsen stabil bleiben.
Im Gegensatz dazu scheint die amerikanische Zentralbank, die Federal Reserve (Fed), noch nicht bereit, von ihrem straffen geldpolitischen Kurs abzurücken. Jüngst publizierte Inflationsdaten aus den USA deuten auf eine hartnäckigere Preissteigerung hin als in der Eurozone – ein Faktum, das dem US-Dollar zugutekam. Neben dem Euro befindet sich auch der japanische Yen unter Abwärtsdruck – der Wechselkurs zum Dollar erreichte das tiefste Niveau seit drei Dekaden, was staatliche Devisenmarktinterventionen wahrscheinlicher macht. (eulerpool-AFX)