Geldanlage: Wie junge Leute am besten starten
Die private Altersvorsorge ist für Millennials wichtiger als für vorige Generationen. Der Grund: Für viele wird die immer geringer ausfallende gesetzliche Rente nicht mehr ausreichen, um den eigenen Lebensstandard im Alter zu halten.
Doch wie sieht ein gelungener Anlage-Start aus? Tipps und Antworten gibt es hier.
Sparen in jungen Jahren: Je früher, desto besser
Wichtig ist, dass Azubis und Studenten so früh wie möglich mit dem Investieren beginnen, auch wenn ihre Einkommen zunächst gering sind. Ein Betrag von 25 Euro monatlich macht hier schon einen großen Unterschied.
Die Ursache hierfür ist der Zinseszins-Effekt: Er greift dann, wenn die Zinsen aus einem Investment gleich wieder ins angelegte Vermögen investiert werden. So erhöht sich das bereits vorhandene Kapital vor der jeweils nächsten Zinsperiode. Auf diese Weise kommt im Laufe der Jahre ein gehöriges Vermögen zusammen, wenn Anleger dabei bleiben und den monatlichen Sparbetrag später vielleicht sogar noch erhöhen.
Außerdem ist es ratsam, sich einen Notgroschen anzusparen: Mit ihm wird verhindert, dass das Konto dauerhaft in den Dispo rutscht oder Geld aus der Anlage entnommen werden muss, wenn eine Pkw-Reparatur ansteht oder eine neue Waschmaschine fällig ist. Zwei Nettogehälter sind ideal. Sie lassen sich auf einem Tagesgeldkonto parken. Das bringt gegenwärtig zwar nur wenig Zinsen, sorgt aber für schnelle Verfügbarkeit.
ETFs in Zeiten von Niedrigzinsen
Seitdem die Europäische Zentralbank EZB ihre Niedrigzinspolitik eingeführt hat, lassen sich mit dem Sparbuch oder dem Festgeldkonto keine attraktiven Zinsen mehr erzielen. Junge Anleger greifen deshalb immer mehr auf ETF-Sparpläne zurück. Mit ihnen lassen sich mittel- und langfristig attraktive Renditen erzielen.
Ein ETF (Exchange Traded Funds) investiert zu gleichen Teilen in alle Werte eines Aktienindex, zum Beispiel in den Deutschen Aktienindex DAX. Auf diese Weise spiegelt der ETF zeitverzögert den Kurs des Index wider: Geht es dem Dax gut, gewinnt auch der ETF – und umgekehrt.
Die Investition in einen ETF hat den Vorteil, dass in gleich mehrere Unternehmen gleichzeitig investiert wird – das angelegte Geld ist so breit gestreut. Das sorgt für mehr Sicherheit: Gerät ein Wert ins Straucheln, wird dieser Verlust durch die Gewinne anderer Werte wieder aufgefangen. Ein Anlagezeitraum von zwanzig Jahren oder mehr gleicht das Auf und Ab an der Börse in der Regel langfristig aus.
Persönliche Beratung bleibt wichtig
Guter Rat ist das A und O, wenn es um die Geldanlage geht. Das scheint die Meinung vieler junger Sparer widerzuspiegeln: Trotz der Beliebtheit von Online-Banking-Anbietern und Finanz-Apps schätzen Anleger unter 40 die persönliche Beratung bei der Auswahl geeigneter Finanzprodukte.
Das hat eine Studie des Finanzdienstleisters tecis in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von YouGov unlängst herausgefunden. Für 60 Prozent der befragten 18- bis 39-Jährigen hat das Gespräch mit einem Finanzberater absoluten Vorrang, wenn es ums eigene Portfolio geht. Laut tecis-Umfrage nutzen 44 Prozent von ihnen fast ausschließlich das Beratungsgespräch, um sich in Bezug auf Finanzlösungen zu informieren. 34 Prozent legen dabei Wert auf eine vollständige, transparente Beratung.
Lediglich 20 Prozent der befragten Personen informieren sich vollkommen selbstständig, so die tecis-Studie. Wer sich das zu Beginn seiner Anleger-Laufbahn nicht zutraut, sollte besser einen Beratertermin vereinbaren.


