Unter dem Weihnachtsbaum wird gespart: Deutsche Verbraucher reduzieren Geschenkbudgets
Trotz teils erheblich gestiegener Lebenshaltungskosten zeigen sich die Menschen zur Weihnachtszeit nach wie vor großzügig. Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov für die Postbank offenbart jedoch, dass die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke deutlich reduziert werden. Ein Drittel der 2.046 befragten Erwachsenen plant, weniger auszugeben als im Vorjahr, während nahezu jeder Fünfte angibt, überhaupt kein Geld für Geschenke aufwenden zu wollen.
Die Mehrheit der Befragten rechnet damit, ähnlich viel wie im Vorjahr auszugeben. Knapp 10 Prozent der Teilnehmer planen jedoch, tiefer in die Tasche zu greifen und mehr für Geschenke auszugeben. Ein erheblicher Teil der Schenkenden bewegt sich mit Ausgaben zwischen 100 und 400 Euro im Mittelfeld, während ein Viertel der Befragten weniger als 100 Euro investieren möchte.
Um die Kosten zu decken, müssen 32 Prozent der Befragten auf Erspartes zurückgreifen, 14,5 Prozent nutzen ihr Weihnachtsgeld. Die Umfrage, durchgeführt Anfang November, spiegelt wider, wie die steigenden Lebenshaltungskosten das Konsumverhalten beeinflussen. Seit 2019 sind Lebensmittelpreise in Deutschland um 37 Prozent gestiegen, und auch Dienstleistungen wie Autoversicherungen, Reisen und Restaurantbesuche verzeichnen teils deutliche Preisanstiege.
Eine große Mehrheit der Befragten nennt die Lebenshaltungskosten als ihre größte Sorge, während über ein Drittel die eigene finanzielle Lage als schlechter bewertet als im Vorjahr. Die hohen Inflationsraten der Jahre 2022 und 2023 wirken spürbar nach, wie Ulrich Stephan von der Deutschen Bank betont. Trotz positiver Signale von Arbeitsmarkt und Reallöhnen bleibt die Stimmung gedämpft.
Die Reallöhne erlebten im dritten Quartal 2025 den höchsten Anstieg des Jahres, mit einem Plus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies gleicht laut der Hans-Böckler-Stiftung den Kaufkraftverlust der vergangenen Jahre aus.

