Investmentweek

Geheime Friedensskizze belastet Kiew – USA und Russland sollen über Gebietsabtritte und Armeeabbau verhandelt haben

23. November 2025, 16:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Geheime Friedensskizze belastet Kiew – USA und Russland sollen über Gebietsabtritte und Armeeabbau verhandelt haben
Foto: InvestmentWeek
Berichte über geheime US-russische Friedensverhandlungen setzen die Ukraine unter massiven Druck – der angebliche Plan verlangt Gebietsabtritte und Armeeabbau, während Selenskyj militärisch geschwächt und politisch angeschlagen i
Geheime Gespräche zwischen USA und Russland können die Ukraine zu harten Zugeständnissen zwingen. Welche Konsequenzen das für Kiew und Europa hat, bleibt offen.

Ein Plan, der Kiew eiskalt trifft

Kaum war die Meldung veröffentlicht, überschlugen sich Diplomaten und Regierungsstellen mit Reaktionen – und Nicht-Reaktionen. Berichten zufolge haben Vertreter der USA und Russlands hinter verschlossenen Türen einen Rahmenentwurf für ein mögliches Kriegsende erarbeitet.

Die Forderungen an die Ukraine sind so einschneidend, dass sie einem politischen Beben gleichkommen:

  • Räumung der restlichen Teile von Donezk und Luhansk,
  • Halbierung der ukrainischen Armee,
  • Anerkennung des Russischen als Staatssprache,
  • Wiederzulassung der prorussischen orthodoxen Kirche.

Für ein Land, das seit fast vier Jahren gegen einen existenziellen Angriffskrieg kämpft, wirkt diese Liste wie ein bitterer Rückfall in die geopolitische Realität vor dem 24. Februar 2022.

Verhandler im Hintergrund – Dementis im Vordergrund

Laut den Recherchen von Financial Times, Reuters und dem US-Portal Axios soll der Entwurf Ende Oktober zwischen Steve Witkoff, Sondergesandter von Präsident Trump, und Kirill Dmitrijew, einem hochrangigen Kreml-Unterhändler, abgestimmt worden sein.

Der ukrainische Sicherheitsratschef Rustem Umjerow soll informiert worden sein – wenn auch eher am Rande als auf Augenhöhe.

Der Kreml hingegen bestreitet alles. Sprecher Dmitri Peskow erklärte, es gebe keine neuen Vorschläge. Man halte sich an das, was Trump und Putin beim Alaska-Gipfel besprochen hätten.
Das Problem: Genau dieses Treffen liefert die Grundlage für die nun kursierenden Punkte.

Eine Demilitarisierung, die Kiew schwächen würde

Die geforderten Zugeständnisse überschneiden sich stark mit langjährigen russischen Maximalforderungen. Besonders brisant ist der Vorstoß, die Armee zu halbieren und ihre Waffenreichweite zu begrenzen.

Damit wäre die Ukraine nicht mehr in der Lage, Russlands Militärinfrastruktur wirksam anzugreifen oder zukünftige Angriffe abzuwehren. Praktisch würde das Land in eine strategische Abhängigkeit gedrängt – eine „Neutralität“, die Russland wirkungsvoll dominieren könnte.

Die eingefrorene Frontlinie entlang Saporischschja und Cherson käme einer Anerkennung territorialer Fakten gleich.

Militärisch unter Druck – innenpolitisch angeschlagen

Für die Ukraine ist der Zeitpunkt denkbar schlecht.

  • Im Osten droht der Fall von Pokrowsk, einer symbolisch wie operativ wichtigen Stadt.
  • Weitere Gebietsverluste im Süden und im Donbass haben die Verteidigungslinien ausgedünnt.
  • Gleichzeitig erschüttert eine Korruptionsaffäre das Umfeld Selenskyjs.
    Bereits zwei Minister mussten zurücktreten, und selbst Andrij Jermak, der mächtige Leiter des Präsidentenbüros, steht zur Disposition.

In dieser Lage wirkt jeder Hinweis auf amerikanisch-russische Gespräche wie eine politische Zange: militärischer Druck von außen, politischer Druck von innen.

Trump pokert – harte Sanktionen und neue Gesprächskanäle

Trump hatte Russland zuletzt mit Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil überrascht – ein Schritt, der als Durchsetzungskraft gegen Putin interpretiert werden sollte. Gleichzeitig bemüht sich sein außenpolitisches Team um mögliche „realistische“ Endspiel-Szenarien für den Krieg.

US-Außenminister Marco Rubio erklärte auf X, Washington arbeite an Ideen für einen Frieden „basierend auf Beiträgen beider Konfliktparteien“.
Was als diplomatisches Signal gedacht ist, klingt in der Ukraine wie:

„Bereitet euch auf Kompromisse vor.“

Europa schaut zu – und versteht wenig

Besonders heikel:
In Brüssel und europäischen Hauptstädten ist man weder informiert noch eingebunden.
EU-Vertreter sprechen hinter vorgehaltener Hand von einem „Informationsvakuum“, andere von einer „neuen amerikanischen Eigenlogik“, in der Verbündete nur Randfiguren sind.

Ein EU-Diplomat wird bei Politico mit einer bitteren Einschätzung zitiert:

„Selenskyj wird irgendwann einlenken müssen. Der Druck ist zu groß – militärisch, politisch, wirtschaftlich.“

Die USA agieren, Russland agiert – Europa reagiert.

Und Selenskyj? Zwischen Dank und Drohung

Offiziell gibt es keine ukrainische Antwort auf die Berichte. Inoffiziell bleibt der Ton angespannt.
Selenskyj appellierte an Trump, „einen gerechten Frieden“ zu ermöglichen, und nannte die USA die einzige Macht, die den Krieg wirklich beenden könne.

Gleichzeitig zeigte er sich offen für neue Gesprächsformate – dankte Erdogan für die Vermittlungsbereitschaft der Türkei und erwähnte indirekt Katar und Ankara als mögliche Gastgeber einer neuen Verhandlungsrunde.

Doch Klartext meidet er. Ein öffentliches Nein könnte Washington verprellen, ein öffentliches Ja würde innenpolitisch als Kapitulation gelten.

Ein Plan mit globalen Konsequenzen

Was sich abzeichnet, ist mehr als ein Friedensentwurf. Es ist ein geopolitischer Test:
Wie weit reichen amerikanische Interessen?
Wie viel Einfluss behält Europa?
Und welchen Preis ist die Ukraine bereit zu zahlen, um den Krieg zu beenden?

Die Enthüllung der geheimen Gespräche zeigt eines:
Der Konflikt hat längst die Phase verlassen, in der Kiew allein über sein Schicksal entscheiden kann.

Politik / Ukraine / Russland / USA / Friedensverhandlungen
[InvestmentWeek] · 23.11.2025 · 16:00 Uhr
[0 Kommentare]
Frankfurter Börse
Frankfurt/Main - Zum Wochenausklang hat der Dax zugelegt. Der Index wurde zum Xetra-Handelsschluss mit 24.028 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem freundlichen Start konnte der Dax im Tagesverlauf weitere Zugewinne verzeichnen. "Die Investoren greifen weiter bei den Dax 40 Unternehmen zu und fokussieren sich verstärkt auf die zyklischen […] (00)
vor 14 Minuten
Ed Sheeran hat 'noch eine große Tour' in sich, bevor er sesshaft wird.
(BANG) - Ed Sheeran hat "noch eine große Tour" in sich, bevor er sesshaft wird. Der 34-jährige 'Shape of You'-Star gehört zu den erfolgreichsten Live-Künstlern der Welt. Doch nach Jahren ständiger Reisen möchte er künftig mehr zu Hause sein, wenn seine Töchter Lyra (5) und Jupiter (3) eingeschult werden. Er denkt sogar darüber nach, in seiner Heimatstadt Ipswich ein eigenes Venue zu bauen, um dort […] (00)
vor 4 Stunden
Netflix übernimmt Warner Bros.
Los Angeles (dpa) - Beben in Hollywood: Der Streaming-Riese Netflix setzt zur Übernahme des Hollywood-Urgesteins Warner Brothers an. Netflix will sich mit dem Dutzende Milliarden Dollar schweren Deal unter anderem Batman, Superman und Harry Potter ins Haus holen - und bekommt zugleich den Streamingdienst HBO Max mit Serien wie «Game of Thrones» und «Die Sopranos». Für den Abschluss der Übernahme […] (00)
vor 1 Stunde
Großes Ghost of Yōtei-Update überrascht PS5-Spieler – Patch 1.101 behebt nervige Fehler
Ghost of Yōtei hat erst vor kurzer Zeit sein bislang größtes Update erhalten, inklusive New Game Plus, neuen Belohnungen und frischen Gründen, erneut auf die verschneiten Berghänge zurückzukehren. Doch der Patch brachte auch einige neue Probleme mit sich, die Spieler schnell bemerkten. Jetzt hat Sucker Punch reagiert und ein weiteres Update veröffentlicht, das gezielt die Fehler beseitigt, die […] (00)
vor 54 Minuten
Skeet Ulrich stellt klar, dass er in 'Scream 7' nicht mitspielen wird.
(BANG) - Skeet Ulrich stellt klar, dass er in 'Scream 7' nicht mitspielen wird. Der 55-Jährige verkörperte im Original von 1996 den Killer Billy Loomis – eine Hälfte des ersten Ghostface-Duos. Aber während mehrere frühere Co-Stars für Teil 7 zurückkehren, erklärte Ulrich nun, dass er nicht zum Cast gehört. Gegenüber der Zeitung 'New York Post' sagte er: "Ich bin nicht beteiligt. Ich bin aber […] (00)
vor 4 Stunden
Vor dem Großen Preis von Abu Dhabi
Abu Dhabi (dpa) - Zak Brown wollte von einer Teamorder-Kehrtwende lange nichts wissen. 23 Grand Prix und über 260 Tage dieser Formel-1-Saison betonte der Geschäftsführer von McLaren, keinen der beiden Fahrer durch eine Stallregie bevorzugen zu wollen, um damit die Titelchancen zu erhöhen. Vor dem Finale und einem drohenden Fahrertitel-Totalschaden gegen Max Verstappen sagte Brown aber auf einmal: «Wir […] (00)
vor 2 Stunden
Porsche-Management verschärft Sparkurs – Konflikt mit Betriebsrat spitzt sich zu
Geplante Einschnitte in mehreren Bereichen Laut Berichten aus Stuttgart erwägt Porsche die Auslagerung ganzer Betriebsteile, den Wegfall von Einmal- und Jubiläumszahlungen sowie Kürzungen bei der Altersvorsorge. Genannt werden zudem Personalabbau im Angestelltenbereich, geringere Azubi-Zahlen, eine nur noch bedingte Übernahmegarantie und Einschränkungen beim Homeoffice. Auch flexiblere […] (00)
vor 57 Minuten
Die 13. GLA Global Logistics Conference endet erfolgreich in Bangkok, Thailand
Shenzhen, CN, 05.12.2025 (PresseBox) - Die 13. GLA Global Logistics Conference fand vom 7. bis 10. November 2025 erfolgreich in Bangkok, Thailand, statt und bot eine renommierte internationale Plattform für die geschäftliche Zusammenarbeit im globalen Logistiksektor. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Global Logistics Enterprises Federation (GLEF) und der GLA Global Logistics Alliance […] (00)
vor 1 Stunde
 
Anzeigetafel mit Warnhinweisen (Archiv)
Berlin - Die Sanierung von Bahnstrecken wird nach Ansicht von InfraGO-Chef Philipp Nagl im […] (00)
Prozess zu schwerem Verkehrsunfall in Ludwigsburg
Stuttgart (dpa) - Nach dem Tod von zwei unbeteiligten Frauen bei einem mutmaßlichen Autorennen […] (04)
Bärbel Bas am 05.12.2025
Berlin - Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat sich nach der Verabschiedung des […] (00)
Lars Klingbeil am 05.12.2025
Berlin - Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) will ein Altersvorsorgedepot einführen, das […] (01)
Das Team der Vancouver Whitecaps
Miami (dpa) - Ein Finale bringt Thomas Müller längst nicht mehr aus der Ruhe. Für einen Scherz […] (01)
Jimi Blue Ochsenknecht
(BANG) - Jimi Blue Ochsenknecht muss sich vor Yeliz Koc erst in seiner Papa-Rolle beweisen. Die […] (00)
Tesla erhält grünes Licht – doch zum Robotaxi-Durchbruch fehlt noch viel
Tesla rückt seinem Robotaxi-Versprechen einen Schritt näher. Der Elektroautobauer hat in […] (00)
Soulmask: Version 1.0 und Ägypten-DLC „Shifting Sands“ erscheinen im Frühjahr 2026
Qooland hat im Rahmen der PC Gaming Show: Most Wanted angekündigt, dass das Survival-Sandbox- […] (00)
 
 
Suchbegriff