Gaza-Konflikt – Zwischen Humanitätsgebot und politischer Umsicht
In der immerwährenden Schattenspielerei des Nahostkonflikts gerät oft in Vergessenheit, wie brenzlig der Funke zur Eskalation war: Ein Terrorakt seitens der Hamas am 7. Oktober markierte erneut den Beginn heftiger Auseinandersetzungen. Die militante Gruppe könnte die Spirale der Gewalt durchaus durch Unterwerfung und Anerkennung des israelischen Existenzrechts stoppen – ein Schritt, der ihr allerdings fernliegt. Es ist unbestritten, dass der Iran, als patrizierender Akteur im Hintergrund, hier eine signifikante Rolle spielt.
Doch ist es gerade zu Zeiten wie diesen essenziell, dass Jerusalem sich nicht von seiner Verantwortung lossagt, den humanitären Verpflichtungen selbst in kriegerischen Zeiten nachzukommen – eine Aufgabe, die nicht gänzlich in die Hände des Westens gelegt werden sollte. Internationales Kriegsrecht fordert dazu auf ebenso wie die Moral. Weiterhin kritisiert wird die unverhältnismäßige Natur des Konflikts, der ohne weitblickenden Plan für eine friedlichere Zukunft geführt wird. Hierbei erscheint die Taktik, die Hamas militärisch zu schwächen, aus Sicht der politischen Klugheit fragwürdig, denn aus dem Pulverdampf könnten sich unter den aktuellen Umständen neue, ähnlich gesinnte Gruppierungen aus der palästinensischen Bevölkerung herauskristallisieren. (eulerpool-AFX)