Fricke setzt auf Demokratie im Bewerbungsverfahren für Olympia
Otto Fricke, der neue Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat beschlossen, den deutschen Olympia-Bewerber ohne eine Vorauswahl durch die Mitgliederversammlung im Herbst 2026 entscheiden zu lassen. Das aktuelle Gremium, das unterschiedliche Konzepte prüft, wird somit keine Empfehlung für einen der vier potenziellen Austragungsorte aussprechen. Stattdessen erhält die Delegiertenversammlung eine "Matrix", die alle möglichen Austragungsorte berücksichtigt, als Entscheidungsgrundlage. Diese neue Vorgehensweise stellt einen bedeutenden Wandel dar, da ursprünglich ein Vorschlag eines einzelnen Bewerbers zur Abstimmung hätte vorgelegt werden sollen.
Berlin, München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr stehen im Wettbewerb um die Ausrichtung der Spiele 2036, 2040 oder 2044. Fricke, der als langjähriger FDP-Haushaltspolitiker bekannt ist, betont die demokratische Natur dieses Ansatzes und widerspricht den bisherigen Plänen nicht, sondern sieht sie als Weiterentwicklung. Die Mitgliederversammlung besitzt das Recht, zusätzliche Forderungen zu formulieren oder sogar ein Veto gegen die neue Verfahrensweise einzulegen. Bei der nächsten Sitzung im Dezember in Frankfurt wird über das weitere Vorgehen entschieden.
Fricke vertritt die Ansicht, dass ein transparentes und demokratisches Verfahren dem DOSB besser gerecht wird als abgeschirmte Entscheidungen hinter verschlossenen Türen. Fricke, ein begeisterter Hobbysportler, ist motiviert, den DOSB weiterzuentwickeln und die Organisation im kommenden Jahr zu stärken. Er setzt auf Evolution statt Revolution, wobei er Vergleich zu einem Apfelbaum zieht: Mit dem richtigen Maß an Pflege und Anpassung kann Wachstum und Fortschritt erreicht werden.

