Flixtrain: Auf Expansionskurs im deutschen Schienen-Fernverkehr
Flixtrain, der private Mobilitätsanbieter, bereitet sich intensiv auf den Wettbewerb im deutschen Schienen-Fernverkehr vor. Mit einem aktuellen Marktanteil von etwa fünf Prozent und 13 Zügen plant das Unternehmen eine signifikante Erweiterung seines Angebots durch die Bestellung von 65 neuen Zügen. Trotz möglicher neuer Markteintritte, etwa aus Italien durch Italo und Trenitalia, bleibt Flix-Chef André Schwämmlein gelassen und sieht keinen Grund zur Sorge.
Schwämmlein hebt hervor, dass für ein attraktives Fernverkehrsangebot günstige Trassenpreise und ein unabhängiger Netzbetrieb entscheidend sind. Er ruft die Politik dazu auf, klare Rahmenbedingungen zu schaffen und den gewünschten Grad an Wettbewerb zu definieren. Dabei sollten die beteiligten Unternehmen kooperativ agieren, um eine Überlastung des Netzes zu vermeiden.
Optimistisch zeigt sich Flixtrain beim Zustand des deutschen Schienennetzes. Trotz aktueller Infrastrukturprobleme fließen bereits seit Jahren erhebliche Mittel in die Sanierung, was laut Schwämmlein positive Effekte zeigen sollte. Die neue Zugflotte, bestehend aus Talgo-Wagen und Siemens-Lokomotiven, verspricht mehr Sitzplätze ohne Bistro und konkurrenzfähige Geschwindigkeit im Vergleich zu den ICE.
Obwohl Flix noch keinen Starttermin für die neuen Züge bekannt gegeben hat, sollen diese in mindestens sechs europäischen Ländern einsatzbereit sein. Im Gegensatz zu den Wettbewerbern setzt Flix auf ein einfaches Preismodell ohne Rabattkarten oder Abonnements, dafür mit garantierten Sitzplätzen. Ziel ist es, durch ein günstiges Angebot mehr Fahrgäste für die Schiene zu gewinnen. Das Unternehmen, bekannt durch seine Fernbusplattform, finanziert seine Expansion im Bahnsektor durch Investitionen von EQT und das Family Office von Klaus-Michael Kühne.

