EU-Parlament plant strengere Altersvorgaben für soziale Medien
Das Europäische Parlament spricht sich für eine Anhebung des Mindestalters zur Nutzung sozialer Medien auf 16 Jahre aus. Ein entsprechender Vorschlag fand eine breite Mehrheit unter den Abgeordneten. Für 13- bis 16-Jährige soll der Zugang zu Plattformen wie Tiktok, YouTube und Instagram nur mit elterlicher Zustimmung ermöglicht werden, so eine offizielle Mitteilung des Parlaments.
Der verabschiedete Bericht, der zwar zunächst keine verbindliche Gesetzeskraft besitzt, adressiert auch die dringende Notwendigkeit, gegen süchtig machende Elemente und manipulative Praktiken vorzugehen. Die Abgeordneten äußern Bedenken hinsichtlich der möglichen Risiken für die körperliche und geistige Gesundheit der Jugendlichen beim Surfen im Internet. Diese Bestimmungen sollen auch für Videoportale und KI-basierte Anwendungen greifen.
Ein positives Echo kommt auch aus Deutschland: Der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck unterstützt das Ansinnen, vergleichbar mit den Altersfreigaben der FSK, klare Jugendschutzbestimmungen zu etablieren. Die EU weitet ihre Bemühungen indes um technische Lösungen aus.
Bis Ende des Jahres soll eine Expertenrunde der EU-Kommission weitere Handlungsempfehlungen ausarbeiten. Als mögliche Inspirationsquelle für europäische Maßnahmen führt die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, Australien an, das seine sozialen Netzwerke jüngst strikter reguliert hat. Zudem befindet sich die Entwicklung einer Verifizierungs-App für Altersbeschränkungen bereits in vollem Gange. Ziel ist es, ein sicheres und zuverlässiges System zu schaffen, das Kinder und Jugendliche im Web schützt.

