EU-Kommission untersucht mögliche Wettbewerbsverletzungen durch Google
Die Europäische Union hat eine Untersuchung gegen den US-Internetgiganten Google eingeleitet. Der Vorwurf: Google könnte rechtswidrig Künstliche Intelligenz mit Inhalten Dritter gefüttert haben. Dies könnte einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht darstellen, wie die Europäische Kommission jüngst bekanntgab.
Insbesondere wird Google beschuldigt, Inhalte von Urhebern ohne angemessene Kompensation zu nutzen, um Suchergebnisse anzubieten. Auch die Möglichkeit, dass Google unfaire Bedingungen für Verlage und Urheber geschaffen und gleichzeitig Mitbewerber im Bereich der KI-Entwicklung benachteiligt haben könnte, steht zur Debatte, wie Teresa Ribera, Vizepräsidentin der Kommission, erklärte.
Neben der möglichen mangelnden Kompensation untersuchen die europäischen Wettbewerbshüter ebenfalls, ob die Macht von Google ausgenutzt wurde. Viele Online-Publisher scheuen sich davor, die Nutzung ihrer Inhalte durch Googles KI zu verbieten, da ihre Sichtbarkeit stark von der Platzierung in der Google-Suche abhängt.
Begleitet wird das Verfahren gegen Google von weiteren europäischen Maßnahmen gegen US-Internetkonzerne. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Geldstrafe gegen die Plattform X, im Besitz von Elon Musk, verhängt. Der Widerstand aus den USA wächst, ausgelöst durch die harschen Reaktionen von Persönlichkeiten wie Marco Rubio und Elon Musk.
Parallel läuft ein weiteres Verfahren gegen Meta wegen möglicher Einschränkungen künstlich intelligenter Zugänge zu WhatsApp. Auch hier geht es um wettbewerbsrechtliche Bedenken seitens der EU-Kommission, während in den USA bereits begonnen wurde, gegen Meta wegen ähnlich gelagerter Fälle zu ermitteln.
Die Praxis von Google, Videos auf YouTube für das Training generativer KI-Modelle ohne Vergütung zu nutzen, ist ebenfalls umstritten. Diese und andere Praktiken könnten darauf hindeuten, dass Google seine marktbeherrschende Stellung ausnutzt. Die Brüsseler Behörde betont jedoch, dass das Einleiten des Verfahrens noch keinen endgültigen Nachweis eines Verstoßes liefert.
Abschließend sei hervorgehoben, dass die Untersuchung nach ähnlichen Verstößen bereits zu erheblichen Strafen führen kann, wie der Fall im September zeigte, als Google eine Strafe von 2,95 Milliarden Euro für Verstöße im Werbegeschäft auferlegt wurde.

