Zurückhaltung an Europas Aktienmärkten vor US-Zinsentscheidung
Am Tag vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung in den USA zeigten sich Europas Aktienmärkte von ihrer zurückhaltenden Seite. Eine kleine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt gilt als fast sicher, dennoch bleiben die Prognosen für das nächste Jahr unklar. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, verzeichnete am Mittwoch einen leichten Rückgang von 0,18 Prozent und schloss bei 5.708,12 Punkten.
Ein vorsichtiger Blick auf den Anleihemarkt zeigt, dass die Zinskurven im Vergleich zur Sitzung der Notenbank Ende Oktober merklich angestiegen sind. Trotz der allgemeinen Erwartung einer fortgesetzten Senkungsphase, sieht Luis Ruiz, Marktanalyst bei CMC Markets, Uneinigkeit innerhalb der US-Notenbank. Einige Mitglieder könnten gegen die erwartete Zinssenkung stimmen, was dem Markt weitere Unsicherheit bringt.
Auch außerhalb der Eurozone blieben die Bewegungen an den Aktienmärkten überschaubar. Der britische FTSE 100 legte um 0,14 Prozent zu und schloss bei 9.655,53 Punkten, während der Schweizer SMI mit einem leichten Minus von 0,07 Prozent bei 12.921,48 Punkten den Tag beendete.
Die Automobilbranche stand unter Druck, angeführt von einem Rückgang bei Ferrari von 4,4 Prozent, nachdem Oddo BHF die Aktie herabgestuft hatte. Auch im Bausektor zeigte sich Schwäche, wo Vinci-Aktien um 3,1 Prozent fielen, bedingt durch eine Herabstufung von Exane BNP.
Dagegen zeigte sich der Bankensektor in einer besseren Verfassung. Die Aktien von HSBC stiegen um 3,2 Prozent, beflügelt durch eine Kaufempfehlung der Bank of America. Noch größere Gewinne verzeichneten die Aktien von Vestas, die um 4,2 Prozent zulegten. Eine Überarbeitung der Einschätzung durch Kepler Cheuvreux steigerte das Vertrauen in den dänischen Windkraftanlagenhersteller, insbesondere dank positiver Entwicklungen bei Preisen und Auftragseingang.

