EU-Kommission irritiert: Klingbeils Kritik an Zollabkommen sorgt für Aufsehen
Die Europäische Union hat sich überrascht und leicht irritiert über die kritischen Äußerungen von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil geäußert. Dieser hatte unlängst das jüngst ausgehandelte Zollabkommen der EU mit den USA bemängelt. Ein Sprecher der EU-Kommission brachte das Unverständnis der Brüsseler Behörde zum Ausdruck und erinnerte daran, wie wichtig es sei, einen Handelskonflikt mit den USA zu vermeiden. Doch welche konkreten Aussagen des Ministers die Verwunderung ausgelöst haben, ließ der Sprecher unkommentiert.
Der Zwist rührt daher, dass Klingbeil bei einem Besuch in der amerikanischen Hauptstadt die Ergebnisse der Verhandlungen als schwach und unzureichend bezeichnete. Seine Enttäuschung über das 15-Prozent-Zollabkommen, welches zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beschlossen wurde, schwingt deutlich in seinen Worten mit.
Die EU-Kommission betonte derweil weiterhin, die Wichtigkeit einer stabilen Verhandlungslösung, unterstützt von allen Mitgliedstaaten, einschließend Deutschland. Auch innerhalb der Wirtschaft findet das Abkommen nicht nur Befürworter. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) äußerte ebenfalls Bedenken und kritisierte das Abkommen als unzureichenden Kompromiss. Ein Zeichen, das man offenbar als nachteilig für den transatlantischen Handel interpretiert.
Die wirtschaftlichen Verflechtungen beider Kontinente sind enorm und die Reaktionen auf das Zollabkommen dürften daher noch länger für Diskussionen sorgen.

