Erinnerung an Stalingrad: Putin und Lukaschenko mahnen zur Wachsamkeit
Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs haben Russlands Präsident Wladimir Putin und der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko an die historische Schlacht um Stalingrad erinnert. Die beiden Staatsoberhäupter besuchten das Denkmal auf dem Mamajew-Hügel in der heutigen Stadt Wolgograd, um dort Blumen niederzulegen und der Gefallenen zu gedenken.
Putin betonte die immense Bedeutung der Schlacht im Winter 1942/43, die nach seiner Aussage den „Anfang vom Ende des Nazismus in Europa“ markierte. Der russische Präsident, der selbst den Auftrag zum militärischen Vorgehen gegen die Ukraine erteilt hat, hob hervor, dass es auch in der Gegenwart von großer Wichtigkeit sei, einer Wiedergeburt des Nazismus sowie der Verbreitung zerstörerischer Ideologien entgegenzuwirken.
Neben der gemeinsamen Gedenkveranstaltung äußerten sich Putin und Lukaschenko ablehnend gegenüber westlicher Kritik, welche das Pathos des Weltkriegsgedenkens infrage stellt. Lukaschenko beschuldigte den Westen, den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg nachträglich relativieren zu wollen und kritisierte eine sogenannte Pseudoobjektivität, die außerhalb Europas gepflegt werde. Während Russland den 80. Jahrestag am 9. Mai traditionell mit einer Militärparade feiert, bleibt die geschichtspolitische Spannung zwischen Ost und West spürbar.