Digitale Innovation für Stuttgarts Bahnknoten vor neuen Herausforderungen
Die fortschreitende Digitalisierung des Bahnknotens Stuttgart (DKS) verspricht einen effizienten und zuverlässigeren Eisenbahnverkehr, gerät jedoch durch finanzielle Unklarheiten ins Stocken. Ein leitendes Gremium des Projekts Stuttgart 21 bleibt weiterhin in der Schwebe, da infrastrukturelle Bedingungen für eine Freigabe durch die Deutsche Bahn nicht erfüllt sind. Infrastrukturvorstand Berthold Huber betonte nach einer Sitzung, dass der fehlende Bundeshaushalt die finanzielle Planung erschwere, jedoch soll dem Aufsichtsrat dennoch der Beginn der Ausschreibungsphase für die dritte Ausbauetappe vorgeschlagen werden, um keinen weiteren Zeitverlust zu riskieren.
Der Druck, den Vorbehalt der Bahn aufzulösen, wächst. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann betont die Dringlichkeit, um die Digitalisierung nicht zu gefährden und um sicherzustellen, dass über 230 Millionen Euro Fördermittel genutzt werden können, bevor sie verfallen. Die Diskussionen zwischen Bundesregierung, Bahn und Landesregierung sind von der Einsicht geprägt, dass die Modernisierung des Stuttgarter Bahnknotens unerlässlich ist.
Das ambitionierte Unterfangen, bei Stuttgart 21, erstmals bundesweit einen Bahnknoten vollständig zu digitalisieren, bleibt eine Herausforderung. Fernverkehrszüge, Regionalbahnen und S-Bahnen sollen künftig ausschließlich via ETCS, einem digitalen Zugsteuerungssystem, navigieren. Traditionelle Lichtsignale werden demnach Geschichte sein und das Projekt könnte das Vorbild für zukünftige Bahnprojekte in Deutschland werden – vorausgesetzt, die aktuellen Hürden werden überwunden.

