Deutschland braucht ambitionierte CO2-Entnahme-Strategien
Die Herausforderung, Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral zu machen, bedarf mehr als nur der Reduzierung von Emissionen – es erfordert aktive CO2-Entnahmen. Dies unterstreicht ein neuer Bericht von über 100 Forschenden im Rahmen von CDRterra. Selbst bei ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen verbleiben Restemissionen aus Sektoren wie Landwirtschaft und Industrie, die durch gezielte CO2-Entnahmeverfahren neutralisiert werden müssen.
Momentan werden weltweit etwa 2,2 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr durch Maßnahmen wie Aufforstung gebunden. Um das Pariser Klimaziel von 1,5 Grad zu erreichen, müsste diese Menge bis 2050 verdoppelt oder gar verdreifacht werden. Verschiedene Methoden – wie Pflanzenkohlemischungen, CO2-bindende Bauelemente oder direkte Luftabscheidung – wurden geprüft. Da keine Lösung allein ausreichend ist, wird ein Mix aus Technologien empfohlen.
Obwohl die Technik verfügbar ist, fehlen oft die Strukturen. Landwirte sehen sich mit einem Mangel an Fachwissen und rechtlichen Hürden konfrontiert. Der Bericht fordert deshalb von der Politik klare Rahmenbedingungen und gezielte Förderprogramme. Durch den Aufbau von CO2-Transport- und Speichersystemen könnten Synergien über Sektoren hinweg entstehen.
Eine gerechte Verteilung von Lasten und Chancen ist unerlässlich, um Regionen zu unterstützen, die in CO2-Entnahme investieren. Die Forschenden betonen, dass CO2-Entnahme kein Ersatz für die Emissionsminderung ist. Erst das Zusammenspiel beider Ansätze kann Deutschland ermöglichen, seine Klimaziele zu erreichen.

