Debatte um Aalhandel auf der Cites-Konferenz
Die jüngsten Entscheidungen der Weltartenkonferenz Cites in Samarkand haben erneut das Spannungsfeld zwischen Artenschutz und Handelsinteressen ins Rampenlicht gerückt. Während für den Europäischen Aal bereits seit 2009 Handelsbeschränkungen bestehen, bleiben der Japanische und der Amerikanische Aal von solchen Regularien unberührt. Ein entsprechender Antrag der Europäischen Union auf Ausweitung der Beschränkungen wurde abgelehnt, muss jedoch im Plenum der Konferenz noch endgültig bestätigt werden. Die Ablehnung löste bei Umweltschützern Enttäuschung aus. Stefan Ziegler vom WWF äußerte sich kritisch und bemängelte die fehlende Signalwirkung für den Schutz der Biodiversität.
Die Thematik war von vornherein als kontrovers eingeschätzt worden. Inka Gnittke, als Vertreterin des deutschen Umweltministeriums, wies im Vorfeld auf praktische Schwierigkeiten beim Zoll hin, da Aale ohne DNA-Tests schwer zu unterscheiden seien. Diese Problematik könne den Schmuggel fördern, da geschützte Aale fälschlicherweise als Japanische Aale deklariert werden könnten.
Die Delegationen von fast 200 Vertragsstaaten verhandeln seit Montag in Samarkand, um Strategien für den internationalen Handel mit bedrohten Arten zu entwickeln. Das Ziel, die Gefährdung von über 40.000 Tier- und Pflanzenarten zu vermindern, bildet den Kern der Bemühungen des Cites-Artenschutzübereinkommens.

