DAX unter Druck: Unsicherheit durch US-Arbeitsmarktdaten und Nvidia-Bericht
Der DAX geriet am Dienstag erneut unter Druck und fiel auf den niedrigsten Stand seit Juni. Die Marktteilnehmer blicken mit Sorge auf die in dieser Woche anstehenden US-Arbeitsmarktdaten. Sie befürchten, dass die Federal Reserve die Zinsen im kommenden Dezember nicht weiter senken könnte. Gleichzeitig wächst die Anspannung vor der Veröffentlichung des Nvidia-Quartalsberichts, der die Stärke des aktuellen KI-Booms auf die Probe stellen wird.
Im frühen Handel sank der DAX auf bis zu 23.227 Punkte, beruhigte sich jedoch im Laufe des Vormittags leicht und stand mit 23.287 Punkten immer noch 1,3 Prozent im Minus. Der MDAX fiel ebenfalls um 1,3 Prozent auf 28.715 Punkte und der EuroStoxx 50 verzeichnete einen Rückgang um 1,3 Prozent auf 5.565 Punkte. Besonders beunruhigend ist, dass der DAX nun erstmals seit April die wichtige 200-Tage-Linie unterschritten hat, was als ein entscheidender technischer Indikator gewertet wird.
Letzte Woche schien eine Jahresendrally möglich, die den DAX in Richtung der Oktober-Höchststände von 24.771 Punkten hätte führen können. Doch nun versuchen vermehrt Investoren, ihre Gewinne zu realisieren. Der DAX steht im Jahresvergleich immer noch mit einem Plus von rund 17 Prozent besser da als der MDAX, der EuroStoxx oder der Dow Jones Industrial.
Auf der positiven Seite stiegen die Rheinmetall-Aktien nach Aussagen auf ihrem Kapitalmarkttag um 1,8 Prozent. Der Konzern kündigte an, bis 2030 Umsätze von 50 Milliarden Euro anzupeilen, was den Kurs auf einen Wochenhöchststand brachte. Im SDAX sorgten starke Kursverluste bei der Verve Group und SFC Energy für Aufmerksamkeit. Verve verzeichnete einen Kurssturz aufgrund technischer Probleme bei der Plattformumstellung und veröffentlichte eine schwer vergleichbare neue Jahresprognose. Auch SFC Energy blickt verhaltener auf das Jahr, angesichts von Verzögerungen bei Rüstungsaufträgen.
Im MDAX erlitt Fraport herbe Verluste von bis zu 7,7 Prozent. Goldman Sachs sprach eine neue Bewertung aus und hob mögliche steigende Investitionsrisiken hervor. Trotz einer leichten Erholung der Fraport-Aktien blieben die Verluste knapp fünf Prozent. Auch die RTL Group-Aktien verzeichneten ein Minus von vier Prozent, nachdem der Medienkonzern seine Jahresprognose aufgrund einer anhaltenden Werbeschwäche senkte.

