Verfall der Anleihekurse: Deutsche Industrie überrascht positiv
Die Notierungen deutscher Staatsanleihen haben zum Wochenstart spürbar nachgegeben. Der maßgebliche Euro-Bund-Future verringerte sich um 0,52 Prozent auf 127,37 Zähler, während die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 2,87 Prozent kletterte. Auch in anderen Ländern der Eurozone waren deutliche Renditeanstiege zu verzeichnen.
Der Rückgang der Anleihekurse wurde maßgeblich durch Äußerungen von Isabel Schnabel, Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), beeinflusst. Sie deutete an, dass die Talsohle der Leitzinsen erreicht sei. Schnabel erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass sowohl die Märkte als auch Umfrageteilnehmer eine zukünftige Zinserhöhung erwarteten, auch wenn dies nicht unmittelbar bevorstehe, und unterstrich ihre Zustimmung zu diesen Erwartungen.
Darüber hinaus belasteten positive Produktionszahlen aus dem Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland die Kurse. Insbesondere durch einen Anstieg der Bauproduktion übertrafen die Oktober-Daten die Prognosen deutlich. "Die Industrie liefert kontinuierlich erfreuliche Nachrichten", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, die jüngsten Entwicklungen. Er verwies auch auf die kürzlich veröffentlichten kräftigen Auftragseingänge, die ein frühes Signal für einen positiven Start der deutschen Industrie in das letzte Quartal des Jahres seien.

