DAX im Fokus: Hoffnung auf Jahresendrally trotz unsicherer Erholungsbewegung
Die Stimmung an den deutschen Aktienmärkten wird in der Woche von optimistischen Erwartungen getragen. Faktoren wie die stabilen Unternehmenszahlen der Berichtssaison und ein in Erwartung der kommenden Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) schwelender Optimismus tragen zur Zuversicht bei. Insbesondere die bevorstehenden Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt könnten dem DAX weiteren Auftrieb verleihen.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets betont jedoch, dass die jüngste Erholung noch nicht auf einem soliden Fundament steht. Ein nachhaltiger Aufwärtstrend könne nur mit einem Anstieg über die markante 50-Tage-Linie um 23.850 Punkte und einem Angriff auf die 24.000-Punkte-Marke gesichert werden. Solange der DAX 23.500 Punkte nicht unterschreitet, bleiben die Chancen für eine dynamische Entwicklung zum Jahresende bestehen.
Robert Halver von der Baader Bank sieht die Marktstimmung eng mit möglichen Entscheidungen der Fed am 10. Dezember verknüpft. Selbst bei ausbleibender Zinssenkung wäre eine solche im nächsten Jahr in Aussicht. Sollte Kevin Hassett, ein Verfechter lockerer Geldpolitik, der neue Fed-Chef werden, könnte dies die Erwartungen weiter beflügeln.
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember liegt geschätzt bei über 85 Prozent. Analyst Frank Klumpp von der LBBW und Mark Dowding von RBC BlueBay erwarten eine Zinssenkung. Dowding vermutet, dass der scheidende Fed-Vorsitzende Jerome Powell die Erwartungen der Märkte in der Vorweihnachtszeit nicht enttäuschen möchte. Die Veröffentlichung essenzieller Konjunkturdaten wie der Einkaufsmanagerindizes und ADP-Jobdaten steht bevor, während sich die US-Konjunkturdaten infolge des Regierungsstillstands spärlich präsentieren.
In Europa richtet sich das Augenmerk auf die Inflationszahlen für November sowie diverse Wirtschaftskennzahlen. Unternehmensseitig wirft der Kapitalmarkttag von Bilfinger und die Jahreszahlen von Aurubis sowie die Berichte von internationalen Größen wie Inditex und Salesforce ein Licht auf die vielfältigen Bewegungen des Marktes.

