Dax erholt sich leicht – Anleger setzen auf positive Unternehmensberichte
Nach einer schwachen Börsenwoche im Anschluss an die Osterfeiertage zeigte der Dax am Montag Zeichen der Erholung, getragen von der Vorfreude auf eine vielversprechende Berichtssaison der Unternehmen. Gleichzeitig richten sich die Blicke der Investoren auch auf die Geldpolitik, denn während die Hoffnungen auf Zinssenkungen in den USA durch robuste Konjunkturdaten und anhaltend hohe Inflationsraten getrübt wurden, verharren die Erwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Juni. Das anstehende Treffen der EZB am Donnerstag steht daher besonders im Fokus.
In diesem Optimismus schloss der heimische Leitindex mit einem Zuwachs von 0,79 Prozent auf 18 318,97 Punkte, trotzend der Unsicherheit, die Aussagen von US-Notenbankern und ein unerwartet starker Arbeitsmarktbericht ausgelöst haben. Trotz der aufkeimenden Diskussion unter Marktteilnehmern über eine mögliche Zinspause der US-Notenbank, sehen Analysten wie Konstantin Oldenburger von CMC Markets in den Unternehmensnachrichten einen möglichen Katalysator für den Aktienmarkt.
Gilles Moëc, Chefvolkswirt bei Axa IM, bleibt seiner Einschätzung treu, dass die EZB die Zinsen zum ersten Mal im Juni senken wird, ohne dabei auf eine Rückkehr der Inflation auf zwei Prozent zu warten, selbst wenn die Fed mit Zinssenkungen zögern sollte.
Auf dem Markt für mittelgroße Werte wies der MDax ein Plus von 0,82 Prozent auf 27 136,68 Punkte aus. Auch der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, legte zu und verzeichnete einen Gewinn von 0,62 Prozent auf 5046,05 Zähler.
An der Spitze des Dax stand Zalando mit einem Anstieg von 7,4 Prozent nach einer Kaufempfehlung durch Citigroup, die die Gewinnerwartungen für den Online-Modehändler als zu niedrig einschätzte. Continental verzeichnete ebenfalls ein Plus von 1,7 Prozent nach einer positiven Bewertung durch das Investmenthaus Jefferies, das von strukturellem Rückenwind für das Unternehmen ausgeht. Bayer hingegen verlor leicht an Wert, obwohl der Konzern in einem Rechtsstreit um das Unkrautvernichtungsmittel Roundup weniger zahlen muss als erwartet.
Die Aktienkurse von Rüstungsunternehmen blieben weiterhin beliebt, mit einem Rekordhoch und einem Anstieg von 4,4 Prozent für Rheinmetall sowie 3,0 Prozent Kursgewinn für Hensoldt im MDax. Renk erholte sich von einem kürzlichen Rückschlag und stieg um 8,0 Prozent.
Die Annahme eines Schlichterspruchs im Tarifkonflikt bei den Luftsicherheitskräften und konstruktive Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ufo ließ Lufthansa um 3,0 Prozent steigen. Einen beachtlichen Kursanstieg von 6,9 Prozent erlebte ProSiebenSat.1, nachdem Citigroup-Analyst Thomas Singlehurst eine positive Studie veröffentlichte, was der Aktie die Spitzenposition im SDax sowie einen Rekordstand seit September 2023 einbrachte.
Währungstechnisch verbuchte der Euro einen Anstieg und wurde am frühen Abend zu 1,0852 US-Dollar gehandelt, während die EZB den Referenzkurs auf 1,0823 US-Dollar festsetzte. Am Rentenmarkt sah man eine Zunahme der Umlaufrendite, während der Rentenindex Rex und der Bund-Future Verluste verbuchten. (eulerpool-AFX)
