Clair Obscur: Expedition 33 – RPG-Meisterwerk räumt bei den Golden Joystick Awards alles ab
Es gibt Momente in der Videospielhistorie, in denen ein einzelner Titel nicht einfach nur gewinnt, sondern die Konkurrenz wie ein Tornado aus Trophäen hinwegfegt. Genau dieses spektakuläre Schauspiel bot sich bei den diesjährigen Golden Joystick Awards. Sandfall Interactive, das Studio hinter dem gefeierten RPG-Meisterwerk Clair Obscur: Expedition 33, hat nicht nur abgeräumt – sie haben dominiert. Wenn sich der Staub legt und die Statuetten poliert in der Vitrine stehen, bleibt eine Erkenntnis: Hier wurde ein neuer Maßstab gesetzt.
Ein Regen aus Gold für Sandfall Interactive
Die Preisverleihung glich einem Triumphzug für das französische Entwicklerstudio. Sechs Nominierungen, sechs Siege. Das ist eine Trefferquote, von der selbst erfahrene Branchenveteranen nur träumen können. Clair Obscur sicherte sich Auszeichnungen für das beste Storytelling, das herausragendste visuelle Design und den atmosphärischsten Soundtrack. Doch damit nicht genug: Auch die schauspielerischen Leistungen wurden gewürdigt. Jennifer English, die der Figur Maelle Leben einhauchte, nahm den Preis als „Best Lead Performer“ entgegen, während Ben Starr für seine Darstellung des Verso als bester Nebendarsteller geehrt wurde.
Die Krönung erfolgte jedoch zum Schluss. Als der begehrte Titel „Ultimate Game of the Year“ verkündet wurde, gab es kein Halten mehr. Dieser Hauptpreis zementiert den Status des Spiels als absolutes Ausnahmewerk. Sandfall Interactive selbst wurde folgerichtig zum „Studio of the Year“ gekürt. Ein solcher Erdrutschsieg weckt Erinnerungen an Giganten wie Baldur’s Gate 3, das einzige andere Werk, welches eine vergleichbare Anzahl an Kategorien für sich entscheiden konnte. Wir sprechen hier also von der absoluten Champions League des interaktiven Erzählens.
Starke Konkurrenz im Rückspiegel
Natürlich war das Feld der Mitbewerber keineswegs schwach besetzt. Andere bemerkenswerte Titel konnten ebenfalls glänzen, auch wenn sie im strahlenden Licht des Hauptgewinners etwas blasser wirkten. R.E.P.O. sicherte sich den Titel als bestes Early-Access-Spiel, während Lies of P: Overture für die beste Erweiterung ausgezeichnet wurde. Multiplayer-Fans kamen bei PEAK auf ihre Kosten, das sowohl als bestes Mehrspieler-Erlebnis als auch als „Streamers’ Choice“ triumphierte.
Ein besonderes Augenmerk lag zudem auf der Indie-Szene. Blue Prince holte sich die Krone als bestes Indie-Spiel, während das lang erwartete Hollow Knight: Silksong gleich doppelt abräumte: als bestes selbst verlegtes Indie-Werk und PC-Spiel des Jahres. Dennoch war es Clair Obscur, das die Schlagzeilen dominierte und die Diskussionen in den sozialen Netzwerken bestimmte.
Der Blick in die Zukunft: Game Awards und neue Inhalte
Mit fünf Millionen verkauften Exemplaren im Rücken und diesem Trophäenregen stellt sich nun die spannende Frage: War das erst der Anfang? Die prestigeträchtigen Game Awards stehen vor der Tür, und mit unglaublichen zwölf Nominierungen geht Expedition 33 als massiver Favorit ins Rennen. Wird sich die Geschichte wiederholen? Können die Entwickler erneut die Konkurrenz deklassieren? Die Vorzeichen stehen gut, dass wir Zeugen eines historischen Durchmarschs werden.
Für die Fans gibt es indes keinen Grund, den Controller wegzulegen. Die Reise ist noch lange nicht vorbei. Sandfall Interactive hat bereits bestätigt, dass sie intensiv an einem kostenlosen Update arbeiten. Geplant sind eine brandneue Location, fordernde Bosskämpfe und frische Outfits, die das Erlebnis erweitern werden. Das Abenteuer geht also weiter, und die Gaming-Welt schaut gespannt zu.


