Büromietwunder in Frankfurt: Hohe Nachfrage trotz Leerstand
Frankfurts renommierte Bankenviertel erleben aktuell einen beispiellosen Anstieg der Büromieten. In Zeiten, in denen das Homeoffice für viele Arbeitnehmer zum neuen Standard geworden ist, investieren zahlungsfreudige Unternehmen in exklusive und modern ausgestattete Büroflächen, um Mitarbeiter zurück ins Büro zu locken. Diese Büroräume bestechen oftmals durch Annehmlichkeiten wie Fitnessstudios, Dachterrassen und Kinderbetreuungsangebote. Laut Suat Kurt von Jones Lang LaSalle (JLL) haben die Spitzenmieten mittlerweile die Marke von 60 Euro pro Quadratmeter überschritten – ein Niveau, das von Unternehmen aus teuren Metropolen wie London und Paris bereitwillig übernommen wird.
Gleichzeitig stehen in weniger gefragten Frankfurter Lagen zahlreiche Büros leer, wodurch dort die Mietpreise fallen. Diese Zweiteilung des Marktes ist seit der Corona-Pandemie ein beständiges Phänomen und ein Ende ist nicht abzusehen. Trotz eines verstärkten Trends zum Homeoffice – laut Ifo-Institut arbeiten mittlerweile fast 25 Prozent der Menschen zumindest teilweise von zuhause – erreicht die Leerstandsquote in Großstädten einen Höchststand seit 2013. Frankfurt verzeichnet sogar einen Anstieg auf über zehn Prozent, vor allem in Randlagen wie der City-West und Frankfurt-Niederrad, die immer schwerer zu vermieten sind.
Der Mietsteigerung in begehrten Lagen liegt unter anderem eine Angebotsknappheit zugrunde, da wenige neue Büroflächen entwickelt werden. Beispiele wie die jüngste Anmietung eines weiteren Hochhauses durch die Commerzbank illustrieren diese Nachfrage nach Prestigeobjekten. Im Gegensatz dazu stockt jedoch nach wie vor die Umwandlung von Büros in Wohnraum – gestiegene Baukosten lassen solche Projekte oft wirtschaftlich nicht mehr attraktiv erscheinen.

