BP plant milliardenschweren Teilverkauf seines US-Pipeline-Netzes
Der britische Energieriese BP prüft derzeit den Verkauf eines Anteils an seinem US-amerikanischen Pipeline-Netzwerk für Erdgas. Insiderberichten zufolge könnte der Verkauf BP bis zu drei Milliarden US-Dollar einbringen. Es wird erwartet, dass das Unternehmen eine Beteiligung von bis zu 49 Prozent abgibt. Diese Maßnahme ist Teil der Strategie von BP-CEO Murray Auchincloss, die steigenden Schulden des Unternehmens zu reduzieren.
BP hat es bislang abgelehnt, zu den Verkaufsplänen Stellung zu nehmen. Hintergrund des Verkaufs ist der Druck von Investoren, die mit der aktuellen Leistung und Rentabilität des Unternehmens unzufrieden sind. Kritisiert wird insbesondere die Strategie des Unternehmens im Hinblick auf den Energiewandel. Auchincloss plant, im Februar eine überarbeitete Unternehmensstrategie zu präsentieren, die unter anderem den Verkauf von Anteilen an Lightsource BP und verschiedenen Windkraftprojekten umfassen könnte.
Ein Blick auf die aktuelle finanzielle Situation zeigt, dass BP zum Ende des dritten Quartals eine Nettoverschuldung von 24,3 Milliarden US-Dollar aufwies, ein Anstieg gegenüber 22,3 Milliarden im Vorjahr. Ein Grund für die Verschuldung liegt in den nicht wie erhofft realisierten Asset-Verkäufen. Aktienmäßig hat BP in diesem Jahr über 18 Prozent an Wert verloren und liegt damit deutlich hinter seinen Konkurrenten wie Shell und Chevron.
Der Bereich der US-amerikanischen Öl- und Gas-Pipelines hat in den letzten Jahren eine zunehmende Konsolidierung erlebt, da Produktionssteigerungen und Genehmigungsprobleme für neue Leitungen den Wert bestehender Anlagen steigern. Laut BP umfassen ihre Pipelines in den USA etwa 1.500 Meilen und transportieren täglich 1,1 Millionen Barrel Rohöl, Erdgas und Treibstoffe.

