Block-Prozess: Angeklagter richtet emotionalen Friedensappell an Stephan Hensel
Der Prozess um die Entführung der beiden jüngsten Kinder von Christina Block sorgt weiterhin für Aufsehen. Am Landgericht Hamburg hat nun erstmals einer der Angeklagten, ein 36-jähriger Israeli, seine Beteiligung an der Tat eingeräumt und dabei einen bewegenden Appell an den Vater der Kinder, Stephan Hensel, gerichtet. Die dramatischen Ereignisse, die in der Silvesternacht 2022/2023 in Dänemark ihren Anfang nahmen, stehen im Mittelpunkt eines Verfahrens, das nicht nur rechtliche, sondern auch tief menschliche Fragen aufwirft.
Die Tat und die Hintergründe
Der Angeklagte schilderte vor Gericht detailliert, wie er an der Entführung der Kinder beteiligt war. Nach seinen Aussagen ging es ihm und den anderen Beteiligten nicht um eine kriminelle Handlung im klassischen Sinne, sondern um eine Art Rettungsaktion. Die Kinder, die sich zu diesem Zeitpunkt bei ihrem Vater Stephan Hensel in Dänemark aufhielten, wurden in der Silvesternacht gewaltsam aus dessen Obhut genommen und nach Deutschland gebracht. Der 36-Jährige betonte, dass er im Glauben gehandelt habe, das Wohl der Kinder zu schützen.
Der Fall ist eng mit einem langjährigen Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block, einer bekannten Hamburger Unternehmerin, und ihrem Ex-Mann Stephan Hensel verknüpft. Dieser Konflikt hat bereits seit Jahren die Familie belastet und scheint die Grundlage für die dramatischen Ereignisse zu bilden, die nun vor Gericht verhandelt werden.
Ein emotionaler Appell an den Vater
Im Gerichtssaal kam es zu einem besonders emotionalen Moment, als der Angeklagte sich direkt an Stephan Hensel wandte, der an diesem Prozesstag als Nebenkläger nicht anwesend war. Er bat nicht nur um Verzeihung für seine Taten, sondern richtete auch einen dringenden Friedensappell an den Vater der Kinder.
Er soll dem Krieg zwischen den Eltern multiprocessing ein Ende setzen.
Damit spielte der Angeklagte auf den erbitterten Streit zwischen Christina Block und Stephan Hensel an, der die Kinder in eine schwierige Lage gebracht hat. Der Appell unterstreicht, wie sehr der Konflikt nicht nur die Eltern, sondern auch die beteiligten Dritten belastet und welche emotionalen Narben er hinterlassen hat.
Die rechtlichen Konsequenzen und der Prozessverlauf
Der Prozess am Landgericht Hamburg ist komplex und wird von der Öffentlichkeit mit großem Interesse verfolgt. Christina Block selbst steht ebenfalls unter Anklage, wobei sie sich kürzlich von ihrem Verteidiger Otmar Kury getrennt hat. Während der Angeklagte nun seine Beteiligung gestanden hat, bleiben viele Fragen offen, insbesondere zur Rolle der Unternehmerin in der gesamten Angelegenheit. Die Aussagen des 36-Jährigen könnten jedoch neue Impulse für die weiteren Verhandlungen setzen.
Die Anklagepunkte umfassen unter anderem Freiheitsberaubung und Körperverletzung, da die Entführung nicht ohne Gewalt ablief. Stephan Hensel wurde in der Silvesternacht angegriffen, um die Kinder aus seiner Obhut zu entfernen. Solche Details machen deutlich, wie hoch die Eskalation zwischen den Parteien war.
Die menschliche Dimension des Falls
Hinter den juristischen Auseinandersetzungen steht eine Familie, die unter dem Streit der Eltern leidet. Die Kinder, um die es geht, sind in eine Situation geraten, die sie selbst nicht beeinflussen können. Der Appell des Angeklagten zeigt, dass selbst diejenigen, die an der Tat beteiligt waren, die Notwendigkeit eines friedlichen Auswegs erkennen. Ob dieser Aufruf Gehör findet, bleibt abzuwarten. Der Fall Block bleibt ein Mahnmal dafür, wie wichtig es ist, Konflikte um das Wohl der Kinder herum zu lösen, bevor sie derart eskalieren.

