Bauwirtschaft Blickt Verhaltener in die Zukunft: Hoffnungsschimmer am Horizont
Die deutsche Bauwirtschaft zeigt nach einer langanhaltenden Flaute erste Anzeichen von verhaltenem Optimismus für das kommende Jahr. Die Talsohle, insbesondere im Wohnungsbau, scheint erreicht, wie Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), mitteilte. Eine Stabilisierung der Auftragsreichweite wurde festgestellt, diese lag im September bei rund fünf Monaten.
Die Unternehmensstimmung hat sich im Vergleich zum Vorjahr spürbar verbessert, auch wenn die Anzahl der genehmigten Wohnungen monatlich zuletzt bei 17.000 stagnierte. Rund die Hälfte der Unternehmen sieht dennoch positive Aussichten für die Zukunft, im Gegensatz zu den 70 Prozent mit negativen Erwartungen im letzten Jahr.
Eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau ist derzeit das Schlagwort für die Branche. Unternehmen orientieren sich zunehmend auf dieser Talsohle. Allerdings prognostiziert Schubert-Raab auch für 2025 ein weiteres Jahr der realen Umsatzverluste, da der Nachfragerückgang seit 2021 mit 13 Prozent deutlich spürbar ist.
Die Herausforderungen im Hochbau werden durch die strukturellen Veränderungen in der Industrie vergangener Tage noch verschärft. Die Stahlkonzerne und Automobilhersteller wie Thyssen, Bosch und VW bremsen ihre Kapazitäten, wodurch Bauprojekte stark riskanter werden. Im Gegensatz dazu profitiert der Tiefbau von der Energie- und Mobilitätswende – Projekte wie neue Stromtrassen und Bahnstrecken erhalten hier weiterhin Unterstützung.
Schubert-Raab appelliert an die Regierung, eine umgehende Bauoffensive zu starten, um der Bauwirtschaft den dringend benötigten Aufschwung zu geben. Die Forderungen umfassen die Vereinfachung der Landesbauordnungen, stabile Förderpolitik und rechtssichere Standards für einfacheres Bauen.

