Aufwärtstrend in der Elektromobilität: Branchenverband sieht optimistische Zukunft
Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) blickt verhalten optimistisch in die Zukunft und erwartet auch im nächsten Jahr eine weiterhin steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Unter günstigen politischen Rahmenbedingungen könnten bis 2026 beachtliche 740.000 neue Elektroautos zugelassen werden. Diese Zahl repräsentiert einen Anstieg von nahezu 30 Prozent gegenüber dem aktuellen Jahr und könnte rund ein Viertel aller Neuzulassungen ausmachen. VDIK-Präsidentin Imelda Labbé betont, dass diese Prognose maßgeblich davon abhängt, ob die geplante staatliche Unterstützung für private Käufer rückwirkend zu Beginn des Jahres 2026 in Kraft tritt.
Neben finanziellen Anreizen sei es unerlässlich, wettbewerbsfähige Strompreise zu gewährleisten und den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranzutreiben. Ohne solche politischen Maßnahmen könnte das Wachstum deutlich gedämpfter ausfallen, sodass im pessimistischen Szenario etwa 640.000 neue Elektrofahrzeuge zugelassen würden - ein Wachstum von immerhin 12,3 Prozent im Vergleich zu 2025. Der bevorstehende Erfolg in der Elektromobilität hat jedoch einen Haken: Die Zahlen wachsen auf einem schwachen Vorjahresniveau. Nach einem Einbruch der Nachfrage im Jahr 2024 – ausgelöst durch das plötzliche Ende staatlicher Kaufprämien – entstand ein verzerrter Eindruck eines starken Wachstums.
Constantin Gall von der Beratungsgesellschaft EY erklärt, dass das derzeitige Wachstum hauptsächlich die zuvor erlittenen Einbrüche kompensiere und eine echte Trendwende bei der Elektromobilität weiter auf sich warten lasse. Zudem wird auf europäischer Ebene die 2035 geplante Einführung eines Verbots von Verbrennungsmotoren erneut zur Diskussion gestellt, um möglicherweise Mischantriebe länger zuzulassen. Die Branchenverbände, einschließlich des VDIK, sehen in Plug-in-Hybriden eine bedeutende Brückentechnologie. Diese Entwicklungen werden begleitet von Plänen der Regierung, finanzielle Förderungen für private Elektroautokäufe für Haushalte mit einem Jahreseinkommen bis 80.000 Euro wieder einzuführen. Ein stark wachsender Markt könnte die Gesamtneuzulassungen im kommenden Jahr auf geschätzte 2,9 Millionen Fahrzeuge ansteigen lassen.

