Auftrieb am Aktienmarkt: Bayer profitiert von US-Glyphosat-Entscheid
Die Nachricht über eine positive Wende im US-Glyphosat-Rechtsstreit ließ die Aktien von Bayer am Dienstagmorgen stark ansteigen. Mit einem Sprung um fast 15 Prozent notierten die Papiere aus Leverkusen kurzzeitig bei über 35 Euro. Dies markiert den höchsten Stand seit Anfang 2024. Später legte sich die Euphorie ein wenig, aber die Aktien verzeichneten weiterhin ein Plus von 13 Prozent.
Ein wichtiger Grund für den Kursanstieg ist die Empfehlung des obersten Anwalts der US-Regierung, dass der Supreme Court ein Glyphosat-Urteil gegen Bayer zur Prüfung annehmen sollte. Dies könnte für Bayer eine Chance darstellen, Klarheit durch ein Grundsatzurteil zu schaffen, nachdem verschiedene Bundesberufungsgerichte unterschiedliche Urteile gefällt hatten. Der Solicitor General wurde vom Supreme Court konsultiert, um eine fundierte Sichtweise zu diesem komplexen Fall zu erhalten.
Analysten reagierten durchweg positiv auf diese Entwicklung. Richard Vosser von JPMorgan, obwohl er normalerweise eine neutrale Haltung zu den Bayer-Aktien einnimmt, prognostizierte, dass sie sich am Markt um 10 bis 15 Prozent besser schlagen könnten. Experten heben hervor, dass dies ein bedeutsamer Schritt sein könnte, um Bayer aus dem langwierigen Glyphosat-Dilemma zu befreien.
James Quigley von Goldman Sachs bezeichnete die erwartete Prüfung durch das oberste US-Gericht als nahezu sicher. Eine Entscheidung wird möglicherweise bis Ende Juni 2026 erwartet, ehe eine geplante Änderung in der Gerichtsbesetzung ansteht. Für Bayer sieht es nach Jahren der Kursverluste durch die Monsanto-Übernahme so aus, als könnten sich charttechnisch positive Signale herauskristallisieren. Seit dem Einbruch des Aktienkurses vom Hochpunkt bei mehr als 146 Euro im Frühjahr 2015 deutet sich nun eine Bodenbildung an.

