Trends der Zukunft

Artensterben: Tausend mal schlimmer als am Ende der Dinosaurierzeit

22. Mai 2021, 14:30 Uhr · Quelle: Trends der Zukunft

Das Aussterben der Dinosaurier sowie die damit verbundenen ausgestorbenen Arten gelten als das Beispiel für Artensterben überhaupt. Eine internationale Studie unter Leitung der Universität gießen kommt zu einem erschreckenden Schluss: Nach den Erkenntnissen der Forscher übertrifft das derzeitige Artensterben das am Ende der Kreidezeit, dem unter anderem auch die Dinosaurier zum Opfer fielen.

By M. Disdero (Own work) [CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Datenanalyse zeigt Ausmaß des Sterbens

An der Studie beteiligten sich Wissenschaftler aus den Fachgebieten Evolutionsbiologie, Paläontologie und Geologie. Das Team verglich die aktuelle Krise mit dem vorangegangenen fünften Massensterben der Erdgeschichte. Aller Wahrscheinlichkeit nach war dieses die Folge eines Asteroideneinschlags, dessen Effekte vor 66 Millionen Jahren etwa 76 Prozent aller Arten auf der Erde ausgelöscht hat. Das Artensterben war so gewaltig, das ganze Tiergruppen wie etwa die Dinosaurier ausgelöscht wurden.

Aktuell gehören Süßwasserlebewesen zu den am stärksten bedrohten der Welt. Dementsprechend bildeten diese auch den Schwerpunkt der Studie. Die Forscher sammelten Daten zu etwa 3400 fossilen und lebenden Schneckenarten in Europa aus den vergangenen 200 Millionen Jahren. Diese Daten bildeten die Grundlage zu Schätzungen zur Rate von Artenentstehung und -aussterben. So können die Wissenschaftler beurteilen, wie lange die Erholungsphase nach Aussterbe-Ereignissen andauert.

Tausend mal mehr Artensterben wie beim Aussterben der Dinosaurier

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Die Extinktionsrate von Süßwasserlebewesen während des fünften Massensterbens war wahrscheinlich erheblich höher als angenommen. Aber schlimmer noch ist, dass das derzeitige sechste Massensterben die Auslöschungsrate des vorangegangenen Extinktions-Events wohl noch deutlich übertreffen wird. Die von den Forschern vorhergesagte Rate ist im Durchschnitt etwa tausend mal so hoch wie während des Artensterbens am Ende der Kreidezeit. „Bereits im Jahr 2120 ist möglicherweise ein Drittel der lebenden Süßwasserarten verschwunden. Das Tempo, mit dem wir heute Arten verlieren, ist beispiellos und wurde in der Vergangenheit noch nicht einmal bei großen Aussterbungskrisen erreicht„, so Thomas Neubauer, Hauptautor der Studie.

Als Ursache für das Aussterben der Dinosaurier gilt der Einschlag eines Asteroiden auf der Halbinsel Yucatán in Mexico. Geologisch gesehen handelte es sich dabei um ein relativ kurzes Ereignis. Dennoch blieb die Aussterberate nach diesem Ereignis etwa fünf Millionen Jahre lang hoch. Die danach folgende Erholungsphase nahm eine noch längere Zeit in Anspruch. Insgesamt vergingen etwa 12 Millionen Jahre, bis die Entstehungs- und Extinktionsraten von Arten wieder im Gleichgewicht waren.

Selbst wenn die menschlichen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt heute aufhören, wird die Aussterberate wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum hoch bleiben. Angesichts der Tatsache, dass die aktuelle Biodiversitätskrise viel schneller voranschreitet als das Massensterben vor 66 Millionen Jahren, kann die Erholungsphase sogar noch länger sein„, erläutert Neubauer.

Der Verlust von Arten ist keine Kleinigkeit. Sie wirkt sich auf die Artengemeinschaft aus und beeinflusst langfristig gesehen ganze Ökosysteme. In Anbetracht der Tatsache, dass die Menschheit auf funktionierende Süßwassersysteme für ihre Gesundheit, ihre Ernährung und ihre Wasserversorgung angewiesen ist, ist das ein problematischer Zustand.

via Universität Gießen

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22.05.2021 · 14:30 Uhr
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