Anhebung der Zinssätze für FCNR-B-Einlagen: Rettungsanker für den indischen Forex-Markt?
Die Reserve Bank of India (RBI) hat beschlossen, die Zinssatzgrenze für Fremdwährungseinlagen von nicht ansässigen Indern (FCNR-B) anzuheben. Dieser Schritt zielt darauf ab, den Devisenzufluss zu steigern, während die indische Währung weiterhin Allzeittiefs erreicht. Bei FCNR-B handelt es sich um Termingeldkonten, die von nicht ansässigen Indern in ausländischer Währung geführt werden können und somit ohne Wechselkursrisiko sind, was sie besonders attraktiv für Anleger macht.
In der Vergangenheit griff die Zentralbank schon einmal auf diese Maßnahme zurück – so etwa im Juli 2013, als der indische Rupie wegen schwacher volkswirtschaftlicher Grundlagen unter Druck geriet. Eine ähnliche Lockerung wurde zuletzt im Juli 2022 bekannt gegeben.
Laut der neuesten Erklärung von Shaktikanta Das, dem Gouverneur der RBI, dürfen Banken nun neue FCNR-B-Einlagen mit einer Laufzeit von 1 bis weniger als 3 Jahren zu Zinssätzen anbieten, die den jeweiligen Referenzzinssatz um bis zu 400 Basispunkte übersteigen. Für Einlagen mit Laufzeiten zwischen 3 und 5 Jahren darf der Satz den Referenzzinssatz um bis zu 500 Basispunkte übersteigen. Dies stellt eine Erhöhung um 200 Basispunkte im Vergleich zu den derzeitigen Angeboten dar.
Madhavi Arora, Chefvolkswirtin bei Emkay Global, meint, dass diese Entscheidung "unter Abwägung der Kosten einer massiven FX-Intervention in den vergangenen zwei Monaten" getroffen wurde. Die Zentralbank habe geschätzte 35-40 Milliarden US-Dollar im Spot- und Terminmarkt der Devisenmärkte verkauft und gleichzeitig etwa 60 Milliarden US-Dollar in Kurzpositionen im nicht lieferbaren Termingeschäft aufgebaut. Diese Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund von Abflüssen ausländischer Portfolios aus Indien.
Neben Herausforderungen durch die künftige Handelspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump und globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten leidet der Rupie weiter unter einem schwächelnden Wirtschaftswachstum. Der Kurs erreichte ein historisches Tief von 84,7575 US-Dollar pro Rupie und notiert zuletzt bei 84,6200.
Mandar Pitale, Leiter des Treasury-Bereichs der SBM Bank India, zweifelt an der Effektivität der Maßnahme zur Stabilisierung der Rupie. Er ist der Meinung, dass sich daraus nur begrenzte Vorteile ergeben könnten, da einige Banken ohnehin günstigere Finanzierungsmöglichkeiten im Inland haben.

