Rasenpflege – so wird der Rasen zum Hingucker im Garten

Es gibt kaum einen Garten ohne Grünfläche. Ob es sich dabei jedoch um einen Rasen handelt oder lediglich um eine Wiese, das kommt auf die Pflege an. Bei der Rasenpflege helfen verschiedene Gerätschaften, jedoch spielt auch der Zeitpunkt der durchgeführten Pflegemaßnahmen eine Rolle. Fast das ganze Jahr über möchte ein Rasen gepflegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Im Frühjahr beginnt das „Rasenjahr“
- Das erste Mähen
- Welcher Rasenmäher ist der richtige?
- Die Frage nach dem Antrieb
- Der Rasenroboter – das Nonplusultra der Rasenpflege?
- Moos – der größte Feind des gepflegten Rasens
- Rasenpflege nach dem Vertikutieren
- Den Rasen düngen
- Rasenmähen – so geht es richtig!
- Gesetzliche Bestimmungen zum Rasenmähen
Im Frühjahr beginnt das „Rasenjahr“
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen ist die Zeit für die ersten Pflegemaßnahmen gekommen. Die Rasenpflege beinhaltet übrigens nicht nur das Mähen des Rasens, obwohl dieses sicher einen hohen Anteil daran hat. Im Frühjahr beziehungsweise mit Beginn des „Rasenjahres“ ist das Mähen noch nicht angezeigt. Zu Anfang wird der Rasen von den Spuren des Winters befreit.
Das Laub des letzten Herbstes und die Äste der mittlerweile recht häufig auftretenden Winterstürme werden zusammengeharkt und entsorgt. Besonders unter dem Laub staut sich oft die Feuchtigkeit. Diese Stellen sollten vor dem ersten Mähen komplett abtrocknen. Nicht selten kommen bei den Aufräumarbeiten Maulwurfshügel zum Vorschein. Die störenden Erdhaufen werden breit gestreut. Danach wird der um die Ausgänge befindliche Boden festgetreten. Nach diesen Pflegemaßnahmen ist der Rasen für den ersten Schnitt des Jahres bereit.
Das erste Mähen
Der erste Rasenschnitt beeinflusst den Wuchs über das gesamte Jahr hinweg, deshalb sollte er besonders sorgfältig durchgeführt werden. Der ideale Zeitpunkt liegt zwischen Ende März und Ende April, letztendlich entscheidet allerdings das Wetter darüber, wann es soweit ist. Ist es schon vorher warm und der Rasen wächst überdurchschnittlich, dann kann durchaus zu einem früheren Termin der Start der alljährlichen Rasenpflege angezeigt sein. Der erste Schnitt darf nicht zu kurz ausfallen. Experten empfehlen eine Kürzung auf eine Halmlänge von etwa vier Zentimetern.
Das Unterschreiten dieser Länge macht das Gras anfällig für ein Verbrennen bei intensiver Sonneneinstrahlung. Zudem werden die Wurzeln freigelegt, was ebenfalls die Rasengesundheit beeinträchtigt. Sensible Grassorten können sogar absterben. Die dann entstehenden kahlen Stellen bieten Unkraut ausgezeichnete Wachstumsbedingungen. Jenes verträgt auch Licht und Wärme. Während der Rasen in dem Falle schnell braun und trocken wird, wächst das Unkraut besonders gut und verdrängt die Rasenpflanzen. Die Länge von vier Zentimetern kann als Richtmaß für jedes Rasenmähen hergenommen werden. Ist das Gras zwischen sieben und zehn Zentimetern hoch, ist die Zeit zum Mähen gekommen. Rasenflächen in Schattenlagen dürfen auch einen Zentimeter höher wachsen, damit die Halme genügend Sonnenlicht bekommen.
Welcher Rasenmäher ist der richtige?
Mit dem Näherrücken des ersten Rasenmähens wird sich vielfach auch mit der Frage nach dem richtigen Rasenmäher beschäftigt. Soll dieser über einen Benzin- oder Elektroantrieb verfügen? Könnte vielleicht ein sogenannter Rasenroboter die unliebsamen Mäharbeiten übernehmen? Lohnt sich bei einer entsprechenden Rasenfläche die Anschaffung von einem Rasentraktor? Es gibt eine Reihe von Kriterien, die beim Kauf eines Rasenmähers Beachtung finden sollten:
- die Größe der Rasenfläche
- der Zeitaufwand für die Mäharbeiten
- die Schnittbreite
- der in Frage kommende Antrieb
Die meisten Rasenmäher verfügen über eine Schnittbreite zwischen 30 und 60 Zentimetern. Daraus lässt sich der Zeitaufwand für eine 100 Quadratmeter große Fläche als Basiswert für die eigene Rasenfläche leicht ermitteln. Bei einer Schnittbreite von 33 Zentimetern werden etwa zehn Minuten für 100 Quadratmeter benötigt, bei einem 53 Zentimeter breiten Schnitt sind es nur rund vier Minuten. Je größer die Schnittbreite, umso schneller geht also das Mähen vonstatten. Ab einer Fläche von 2.000 Quadratmetern wird das Mähen von Hand zur Belastung. Hier könnte bereits ein Rasentraktor beziehungsweise Aufsitzmäher angeschafft werden. Selbstverständlich sind auch Rasenmäher mit von den oben genannten Maßen abweichender Schnittbreite erhältlich.
Die Frage nach dem Antrieb
Es gibt wohl kaum eine Frage, die Rasenliebhaber mehr spaltet. Der Eine befürwortet den Benzinrasenmäher, der Andere die Elektrovariante und der Nächste schwört auf die Akkutechnik. Welcher Antrieb in Frage kommt, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. Ist die Rasenfläche klein und reicht das Kabel bis in den hintersten Winkel, spricht nichts gegen einen Elektrorasenmäher. Er ist oft günstig in der Anschaffung, jedoch ist er mit einem störenden Kabel versehen und weist in der Regel einen Schnittbreite von maximal 50 Zentimetern auf. Der Benzinrasenmäher ist dank seines Tanks unabhängig von einer Stromquelle und demzufolge von einem Kabel. Auch die Schnittbreiten können sich sehen lassen.
Nachteile der benzingetriebenen Mäher sind ihre Lautstärke und der Wartungsaufwand. Akku-Rasenmäher sind leise, verursachen keine Abgase, benötigen keine Wartung und kommen ohne Kabel aus. Dafür sind Akku-Geräte oft teurer als Elektro- und Benzinrasenmäher. Dazu kommt, dass mit einer Akkuladung nicht mehr als rund 400 Quadratmeter Fläche gemäht werden können. Für größere Flächen bedarf es eines Zweit-Akkus oder eben genug Wartezeit, bis der Akku wieder aufgeladen ist.
Der Rasenroboter – das Nonplusultra der Rasenpflege?
Die Markteinführung des Rasenroboters revolutionierte die Rasenpflege. Endlich kann die zeitraubende und anstrengende Tätigkeit des Rasenmähens komplett an eine Maschine weitergegeben werden. Gegen den Einsatz eines Rasenroboters spricht prinzipiell nichts. Seine Anschaffung ist allerdings nicht nur mit relativ hohen Kosten verbunden, sondern ebenfalls mit Umbaumaßnahmen auf dem Grundstück. Ein Test von Stiftung Warentest ermittelte Geräte mit einer ansprechenden Leistung ab einem Preis von 1.500 Euro aufwärts. Für die Nutzung des Rasenroboters muss eine Ladestation installiert und diese an das Stromnetz angeschlossen werden. An den Rändern des Rasens bedarf es außerdem der Verlegung eines Begrenzungskabels. Daran orientiert sich das Gerät bei seiner Arbeit.
Der Roboter mäht solange, bis die Akkuleistung nachlässt. Dann fährt er zur Ladestation und lädt den Akku selbstständig auf. Anschließend wird weiter gemäht. Hindernisse erkennt der Roboter mithilfe von Sensoren. Er fährt zwar leicht dagegen, dreht aber dann in eine andere Richtung ab. Allerdings erkennt er nicht alles als Hindernis. So kann es auch mal vorkommen, dass ein Blumenbeet mit abgemäht wird. Manchmal bleiben die Geräte an den Hindernissen hängen und müssen von Hand befreit werden. Der Rasenroboter mäht Tag und Nacht und das ohne nennenswerte Geräuschentwicklung. Die Roboter sind sparsam im Verbrauch und arbeiten akkurat. Die Halme werden so kurz abgeschnitten, dass das Schnittgut als natürlicher Dünger auf dem Rasen verbleiben kann (Mulch). Je nach Fläche ist der Rasen nach wenigen Tagen abgemäht und wird vom Rasenroboter beständig kurz gehalten.
Eine Übersicht aller aktuellen Mähroboter finden Sie z.B. auf
www.robomäher.de.
Moos – der größte Feind eines gepflegten Rasens
Moos ist der größte Feind eines gepflegten Rasens. Es breitet sich vor allem im Frühjahr aus. Über den Winter verfilzt der Rasen und es kommt zu Staunässe. Davon betroffene Stellen bieten Moos hervorragende Ansiedlungs- und Lebensbedingungen. Deshalb ist es wichtig, die Stellen zu behandeln. Besonders effektiv ist das Vertikutieren. Ein Vertikutierer ist mit einer Messerwelle ausgerüstet, die mit Widerhaken versehen ist. Diese dringt senkrecht in den Boden und damit in die Grasnarbe ein. Beim Herausziehen werden abgestorbenes Gras, Verfilzungen und Moos aus dem Rasen entfernt. Für die nachhaltige Bekämpfung von Moos ist ein Vertikutierer nahezu unverzichtbar. Er zerstört das Wurzelgeflecht der Moose in dem Maße, dass daraus kein neues Moos mehr heranwachsen kann. Bei der Verwendung eines Vertikutierers gibt es einige Regeln zu beachten:
- Das Gerät stets gleichmäßig über den Rasen bewegen.
- Erst in Längs- und anschließend in Querrichtung vertikutieren.
- Das Messer darf nicht mehr als drei Millimeter in den Boden gelangen, sonst wird der Rasen zu stark beschädigt.
Beim Vertikutieren kommt es zu Schäden an den Grashalmen. Diese sind allerdings nur minimal. Da der Rasen beim Vertikutieren belüftet wird, erholt er sich zumeist schnell wieder. Um die Erholung zu beschleunigen, kann mit einigen Pflegemaßnahmen nachgeholfen werden.
Rasenpflege nach dem Vertikutieren
Viele Experten sprechen sich für das Vertikutieren noch vor dem ersten Mähen aus. War der Winter sehr nass, erholt sich der Rasen durch die zusätzliche Belüftung schneller. Mehr als zweimal im Jahr sollte der Rasen aufgrund der Beschädigung der Graspflanzen jedoch nicht vertikutiert werden. Häufig reicht das einmalige Vertikutieren im Frühjahr aus. War der Sommer regenreich, kann im Herbst noch einmal vertikutiert werden. Zeigen sich nach dem Vertikutieren im Frühling kahle oder ausgedünnte Stellen, wird hier neu eingesät. Um Moos keine Chance zu geben, wird der Rasen weiterhin gekalkt. Damit wird der pH-Wert der Erde reguliert. Danach benötigt der Rasen eine Pause, bevor weitere Pflegemaßnahmen durchgeführt werden.
Den Rasen düngen
Zur Rasenpflege gehört ebenfalls das Düngen. Hat sich der nach dem Vertikutieren aufgebrachte Kalk aufgelöst, wird der Rasen gedüngt. Das erfolgt mit speziellem Rasendünger. Er liefert die Nährstoffe, die während des Winters nur mangelhaft oder gar nicht vorhanden waren. Die Zusammensetzung ist für die Bedürfnisse von Rasenpflanzen optimiert. Das Ausbringen des Düngers erfolgt am besten mit einem Düngestreuer. Er gewährleistet, dass der Dünger gleichmäßig auf der gesamten Rasenfläche verteilt wird. Das Ausstreuen mit der Hand ist zu ungenau und ungleichmäßig. Gedüngt wird an einem bedeckten Tag mit Aussicht auf baldigen Regen.
Mit dem Regenwasser gelangen die Nährstoffe in den Boden und können von den Pflanzen zeitnah aufgenommen werden. Es ist auch möglich, den Rasen mit fein gesiebtem Kompost zu düngen. Alternativ zum Düngen nach dem Vertikutieren ist außerdem ein Düngen vor dem Vertikutieren durchführbar. Zu Saisonbeginn ist es dann ausreichend, den Rasen nur zu rechen. Anschließend wird gedüngt und etwa 10 bis 14 Tage nach dem Düngen vertikutiert. Wächst das Gras wieder, kann nach den weiter oben genannten Vorgaben wieder gemäht werden.
Rasenmähen – so geht es richtig!
Nachdem die verschiedenen Rasenmäherarten genauer vorgestellt wurden und der passende Zeitpunkt zum Rasenmähen bestimmt wurde, soll nun die richtige Vorgehensweise beschrieben werden. Das Wetter spielt für das Mähen eine wichtige Rolle. Ist es nass, wird besser nicht gemäht. Der Rasenmäher kann das Gras nicht ordnungsgemäß erfassen und schneidet es deshalb unregelmäßig ab. Das Ergebnis sieht nicht sehr schön aus. Da nasses Gras am Mäher stärker haftet, kann dieser auch nur schlecht gereinigt werden. Bei großer Hitze sollte das Rasenmähen ebenso unterbleiben. Die frisch gestutzten Graspflanzen sind empfindlich. Des Weiteren trocknet der Boden schnell aus. Der späte Nachmittag ist zum Mähen am besten geeignet.
Der Vormittag ist weniger empfehlenswert, weil das Gras oft noch vom Tau feucht ist. Die abgeschnittenen Grashalme sollten nicht auf der Rasenfläche liegenbleiben. Sie verhindern die lebensnotwendige Sauerstoffzufuhr. Ein Rasenmäher mit Auffangkorb fängt die abgemähten Grashalme auf. Fehlt ein solcher, werden die Halme nach dem Mähen zusammengerecht. Wird ein Mulchrasenmäher benutzt, darf das abgemähte Gras auf der Rasenfläche verbleiben. Ein Mulchrasenmäher häckselt die Grashalme so klein, dass sie als natürlicher Dünger dienen. Der Grasschnitt verbessert die Humusbilanz des Bodens und begünstigt dessen Krümelstruktur. Das kleingehäckselte Gras kann auch auf Beeten verteilt werden. Dies empfiehlt sich vor allem im Sommer. So verdunstet das Wasser auf der Erde weniger schnell.
Gesetzliche Bestimmungen zum Rasenmähen
Bevor der Rasenmäher eingeschaltet wird, sollte ein Blick auf die Uhr erfolgen. Laut Bundesimmissionsschutzgesetz ist das Betreiben von lauten Maschinen und Geräten in Wohngebieten an Werktagen (Montag bis Samstag) von 9 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 17 Uhr erlaubt. Nachts und an Sonn- beziehungsweise Feiertagen darf nicht gemäht werden. Ist der Mäher mit dem EU-Umweltzeichen versehen, bleiben diese vorgeschriebenen Zeiten unberücksichtigt. Ein solcher darf durchgehend benutzt werden.
Wer auf Nummer sicher gehen will, informiert sich beim für seinen Wohnort zuständigen Ordnungsamt. Den Bundesländern, Städten und Gemeinden ist es nämlich gestattet, Vorschriften und Ruhezeiten über das oben genannte Gesetz hinaus zu verschärfen. Bei Nichtbeachten der gesetzlichen Regelungen droht ein Bußgeld bis zu 50.000 Euro, wobei dies wirklich nur in den seltensten Fällen erreicht wird.