Wohlstandsdreieck Eurasien: Putin auf Partnerschaftskurs in Indien
Wladimir Putin bewegt sich in Indien auf vertrautem Terrain, fernab der kritischen Blicke seiner westlichen Gegenspieler. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Indien zeigen sich unerschütterlich, auch wenn die internationale Gemeinschaft, einschließlich der ehemaligen Bundesregierung, nach dem Ukraine-Krieg auf einen Bruch gehofft hatte. Der Gedanke, in den G7-Kreis zurückzukehren, scheint für den russischen Präsidenten wenig verlockend, insbesondere da sich Russland in Bündnissen mit Indien und China gut aufgehoben fühlt. Diese beiden asiatischen Giganten, als Russlands bedeutendste Abnehmer von Erdöl, bilden mit Russland ein wirtschaftlich potentes Dreieck, das bei manch anderen Nationen Neid hervorrufen könnte.
Der Eindruck täuscht jedoch, denn innerhalb dieses vermeintlich harmonischen Bildes schwelt ein Wettbewerb zwischen China und Indien um die wirtschaftliche Vorherrschaft in Asien und darüber hinaus. Die Rivalität der beiden Volkswirtschaften ist nicht zu übersehen, jedoch schweißt sie das gemeinsame Ziel, die USA im globalen Wettbewerb zu übertrumpfen, vorerst zusammen. In diesem Machtspiel bleibt Russland primär als Rohstofflieferant relevant – eine Rolle, die es bereits in der Vergangenheit für den Westen gespielt hat.

