Wettlauf um Lithium: Scholz setzt auf heimischen Abbau und europäische Kooperation
Bundeskanzler Olaf Scholz unterstreicht die strategische Bedeutung des Litiums in Deutschland und Europa. Bei einem Besuch im sächsischen Freiberg betonte der Kanzler, wie entscheidend eine verlässliche Versorgung mit diesem Rohstoff für den Erfolg der Elektromobilität sei. Scholz erklärte, dass Deutschland sowohl auf eine Diversifizierung der Lieferketten als auch auf die Förderung des heimischen Bergbaus setzen muss, um den Bedarf zu decken.
Gemeinsam mit Serbiens Präsident Aleksandar Vucic erkundigte sich Scholz im Oberbergamt über die umweltverträgliche Gewinnung von Lithium. Dieser Rohstoff ist einer der zentralen Bausteine für die Batterien von Elektrofahrzeugen, und die Nachfrage danach wird künftig rapide steigen. Die Bundesregierung will Projekte in Europa aktiv vorantreiben, gleichzeitig jedoch auf die hohen Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards achten, um Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen.
Bereits Ende August war Scholz in Freiberg aktiv, um sich über das Vorhaben bei Altenberg zu informieren. Hier soll ausreichend Lithiumhydroxid für jährlich eine Million Elektroauto-Batterien gewonnen werden. Im Juli hatte die EU, gemeinsam mit Scholz und EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic, ein Abkommen mit Serbien geschlossen, um die Förderung im Jadar-Tal möglich zu machen, wo sich das größte Lithium-Vorkommen Europas befindet.
In Serbien stößt dieses Vorhaben jedoch auf erheblichen Widerstand. Umweltschützer und Anwohner äußern Bedenken über mögliche Verschmutzungen und Umweltrisiken im malerischen Jadartal. Nach Massenprotesten hatten die serbischen Behörden 2022 eine bereits erteilte Lizenz für den Bergbaukonzern Rio Tinto widerrufen. Doch im Juli nahm das Verfassungsgericht diesen Widerruf zurück, was erneute Proteste auslöste. Die Bevölkerung Serbiens bleibt skeptisch gegenüber den Zusicherungen der Regierung, dass hohe Umweltstandards eingehalten werden.

