Weihnachtsgeschäft vor Herausforderungen: Einzelhändler bleiben skeptisch
Die Vorfreude auf das Weihnachtsgeschäft wird in diesem Jahr von wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt. Einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zufolge zeigt sich die Stimmung unter den deutschen Einzelhändlern eher verhalten. Lediglich 10 Prozent der Händler blicken optimistisch auf die anstehenden Monate, während knapp die Hälfte mit gewöhnlichen Umsätzen rechnet. Etwa ein Viertel der Befragten hingegen stellt sich auf ein enttäuschendes Geschäft ein. Klaus Wohlrabe, der die Umfrageleitung beim Ifo-Institut innehat, fasst die Lage zusammen: Der Optimismus bleibt vielerorts auf der Strecke, obwohl gerade die Weihnachtszeit traditionell als umsatzstarke Phase gilt. Hoffnung macht allerdings das Konsumklima, das leicht stabilisiert erscheint.
Besonders düster gestaltet sich die Prognose in Spielwarengeschäften, während in Buchhandlungen die Optimisten leicht überwiegen. Dieses Stimmungsbild spiegelt sich auch in den monatlichen Konjunkturerhebungen des Instituts wider, die auf den Einschätzungen von mehreren tausend Unternehmen basieren.
Unterdessen zeichnen die Forscher der Nürnberger Institute GfK und NIM ein etwas positiveres Bild aus Sicht der Verbraucher. Diese zeigen eine Konsumlaune wie im Vorjahr, was im Einzelhandel als ermutigendes Zeichen gewertet wird. Der Konsumklima-Indikator soll im Dezember um 0,9 Zähler auf -23,2 Punkte steigen und signalisiert damit eine leichte Erholung. Zudem hat die Anschaffungsneigung um 3,3 Zähler zugelegt, während die Sparneigung um 2,1 Zähler gesunken ist.
Dennoch verhindern verschlechterte Einkommensaussichten eine kräftigere Aufhellung der Konsumstimmung. Kurzfristig erwarten die Konsumenten keine starke Erholung, auch wenn eine gewisse Stabilität sichtbar bleibt. Langfristig zeigt das Konsumklima weiterhin schwächere Werte, verglichen mit den positiven Indikatorwerten der Vor-Pandemie-Zeit.

