Volkswagen: Zwischen Sparkurs und Zukunftssorgen
Die Belegschaft von Volkswagen steht vor Herausforderungen: Während der Konzern seinen Sparkurs rigoros fortsetzt, regt sich Unruhe unter den Mitarbeitern. Eine Unternehmensversammlung in Wolfsburg offenbarte, dass das Vertrauen in den Vorstand unter Konzernchef Oliver Blume abgenommen hat.
Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo sprach von einem bedeutenden Vertrauensverlust, der auf die Kündigung der Beschäftigungssicherung und die Unsicherheiten bezüglich wichtiger Standorte im vergangenen Jahr zurückzuführen sei. Eine aktuelle Mitarbeiterumfrage zeigt, dass nur noch 16 Prozent der Beschäftigten glauben, der Vorstand messe der Wirtschaftlichkeit und Arbeitsplatzsicherheit gleich hohe Priorität bei. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei fast 40 Prozent.
Oliver Blume betonte jedoch die Notwendigkeit, den Sparkurs konsequent weiterzuverfolgen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Trotz hoher Nachfrage nach den VW-Produkten und Spitzentechnologien sei es essentiell, die Produktivität zu steigern und Abläufe zu vereinfachen. Dabei sollen die Vereinbarungen mit den Tarifpartnern weiterhin zielgerichtet umgesetzt werden.
Inmitten dieser Entwicklungen bleibt Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies standhaft bei der Priorität der Arbeitsplatzsicherung. Als zweitgrößter Anteilseigner von Volkswagen fordert er, dass Entscheidungen vorrangig der industriellen Substanz und dem Erhalt von Arbeitsplätzen dienen. Lies wirbt für realistische Rahmenbedingungen und sieht erste Fortschritte in Bezug auf den Weg zur Elektromobilität.

