Volkswagen erwartet Erholung im zweiten Quartal – Aktienrückgang trotz Positivausblick
Der Volkswagen Konzern signalisiert Zuversicht für die kommenden Monate nach einem Start in das Geschäftsjahr, der hinter den Erwartungen zurückblieb. Eine "deutliche Verbesserung" ab dem zweiten Quartal werde angestrebt, so Finanzvorstand Arno Antlitz bei der Präsentation der Quartalsergebnisse. Trotz eines schwachen Beginns mit rückläufigen Umsatz- und Gewinnzahlen untermauert die solide Auftragslage und die Stärke im März das Vertrauen des Managements in das Erreichen der Jahresziele. Dies spiegelt sich jedoch nicht im aktuellen Börsenbild wider, wo die VW-Aktie einen Abschlag von 2,3 Prozent auf 118 Euro hinnehmen musste.
Branchenanalysten wie Philippe Houchois von Jefferies und Jose Asumendi von JPMorgan äußerten sich uneinheitlich. Während der jüngste Kapitalfluss schwächer als erwartet ausgefallen sei, wird die Lage als insgesamt stabil erachtet, und die Finanzmittelabflüsse werden mit Vorratsaufbauten für bevorstehende Produktneuvorstellungen in Verbindung gebracht.
Europas größter Autobauer litt im ersten Quartal vor allem unter einem nachlassenden Neugeschäft. Der Umsatz sank um ein Prozent auf circa 75,5 Milliarden Euro, und der operative Gewinn ging deutlich um ein Fünftel auf 4,59 Milliarden Euro zurück. Insbesondere die Elektroauto-Verkäufe brachen nach dem Auslaufen staatlicher Förderungen ein, doch scheint sich das Geschäft aktuell zu erholen, mit einem Anstieg der Bestellungen für E-Fahrzeuge im Februar und März.
Die Bilanz wurde zusätzlich durch Herausforderungen bei der Marke Audi getrübt, ein traditionell starker Ertragsbringer, der aufgrund von Lieferengpässen bei leistungsstarken Motoren schwächelte. Antlitz zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass die Engpässe bald überwunden und eine Rückkehr zur gewohnten Stärke erreicht werden können.
Zukunftsgerichtet setzt Volkswagen auf eine Palette neuer Modelle und zählt auf einen anhaltend starken Auftragsbestand zur Unterstützung des Umsatzwachstums, insbesondere im Segment der elektrischen Fahrzeuge, das für das Erreichen der EU-CO2-Vorgaben entscheidend bleibt. (eulerpool-AFX)