Vectoring-Vorleistungsprodukte: EU-Kommission gibt grünes Licht
Köln/Brüssel – Lange hat es gedauert, nun hat die EU-Kommission in Brüssel aber grünes Licht für Vorleistungsprodukte beim Einsatz von Vectoring gegeben. Konkret seien im September 2016 vorgelegte Vectoring-Vorleistungsprodukte der Deutschen Telekom (www.telekom.de/dsl) sowie von NetCologne (www.netcologne.de) und DNS.NET genehmigt worden. Die drei Anbieter können nun in geförderten Gebieten Produkte auf Basis der Vectoring-Technologie anbieten. Über die Brüsseler Entscheidung informierte der Branchenverband VATM am Montag.
Vectoring nach EU-Recht nun förderfähig
Andere Wettbewerber könnten durch Nutzung des Vorleistungsproduktes ihren eigenen Kunden schnellere Internetanschlüsse anbieten. Brüssel hatte in der aktuellen Förderrichtlinie den Einsatz von Vectoring nur erlaubt, wenn gleichzeitig ein gleichwertiges Ersatzprodukt für den Wegfall des Zugangs am Kabelverzweiger bereitgestellt werde. Nach umfangreicher Prüfung hätten die zur Genehmigung vorgelegten Vorleistungsprodukte die erforderlichen Kriterien erfüllt. Laut VATM sei Vectoring nun auch nach EU-Recht förderfähig und könne vor Ort von den drei genannten Providern geschaltet werden.
Entbündelung auch beim FTTB/H-Ausbau
Doch auch für den künftigen Glasfaserausbau gebe es ein Signal aus Brüssel: "Die EU-Kommission hat zudem klar gestellt, dass auch beim geförderten FTTB/H-Ausbau ein VULA-Produkt (virtuell entbündeltes lokales Zugangsprodukt) ähnlicher Güte angeboten werden muss. Auf diese Weise hat sie schon einige wichtige Eckpfeiler eingeschlagen", betont VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Die EU-Kommission setze auch beim FTTB/H-Ausbau auf eine Entbündelung.
Vectoring kann in geförderten VDSL-Gebieten geschaltet werden
"Wir können jetzt auch in den Gebieten, in denen wir gefördert VDSL ausgebaut haben, Vectoring aktiv schalten, um den Privatkunden dort höhere Bandbreiten anbieten zu können", erläutert Peter-Paul Poch, Beiratsmitglied und Regulierungsexperte beim Netzbetreiber DNS:NET. Außerdem könnte jetzt nicht nur die Telekom Vorleistungsprodukte gestalten. "Wir glauben, dass unser Vorleistungsangebot, insbesondere für TK-Unternehmen, die sich auf Geschäftskunden konzentrieren, deutlich attraktiver für den Wettbewerb ist.", so Poch.