VDV mahnt Verlässlichkeit bei Verkehrswende an
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordert von der neuen Bundesregierung Beständigkeit für seine Planungen. Laut Ingo Wortmann, Präsident des VDV, scheiterte die Verkehrswende an der fehlenden Umsetzung des von der vorherigen Ampel-Regierung geplanten Modernisierungspakets.
Der finanzielle Druck auf die Verkehrsunternehmen ist bundesweit enorm. Die Fahrgastzahlen sind pandemiebedingt gesunken, während der Ukraine-Krieg die Kosten in die Höhe getrieben hat. Diese Faktoren führten zu einer erheblichen Disparität zwischen Kosten und Einnahmen, erklärt Wortmann. Insbesondere nach dem Auslaufen des Corona-Rettungsschirms im Jahr 2025 wird die Lage kritisch.
In der aktuellen Situation können bestehende Angebote kaum aufrechterhalten werden, geschweige denn erweitert. Im Extremfall könnten sogar Kürzungen nötig sein. Die geplanten Einsparungen bei Dresdener Verkehrsbetrieben sind ein warnendes Beispiel für die gesamte Branche.
München, so Wortmann, ist ebenfalls betroffen, obwohl die Stadt über einen soliden Haushalt verfügt. Ein dauerhafter Erhalt und eine maßvolle Anpassung des Deutschlandtickets stehen nach Ansicht des VDV-Präsidenten im Zentrum der Diskussion. Die Umstellung der Jobtickets auf das Deutschlandticket wäre dann für viele Unternehmen denkbar.
Laut Wortmann entlastet dies sowohl finanziell als auch sozial die Bürger – insbesondere jene mit niedrigerem Einkommen. Darüber hinaus führt das Deutschlandticket dazu, dass mehr Menschen vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen, was zu CO2-Einsparungen führt.
Wortmann betont, dass Investitionen in den ÖPNV sinnvoller seien als Strafzahlungen bei Nichterreichung der Klimaziele. Als weiteres Beispiel für die benötigte Verlässlichkeit nennt Wortmann die Förderung von Elektrobussen. Trotz ihrer hohen Investitionskosten sind sie ein zukunftsweisendes Element der Verkehrspolitik.
Eine verlässliche Förderung dieser Technologien wird von der Politik gefordert, um das bereits entstandene Förderloch zu schließen.