Umstrukturierung bei Thames Water: Covalis und Suez bieten innovative Lösungen
Der Infrastrukturinvestor Covalis Capital plant einen strategischen Umbruch bei Thames Water, der den angeschlagenen Versorger in kleinere Einheiten aufteilen könnte. Als Teil dieser Initiative bringt Covalis die französische Suez an Bord, um bei der Verwaltung von Thames Water zu assistieren, während große Teile der Vermögenswerte abgestoßen werden sollen.
Der Übernahmevorschlag beinhaltet eine sofortige Zahlung von einer Milliarde Pfund und weitere vier Milliarden Pfund, die durch den Verkauf von Vermögenswerten und Refinanzierungen aufgebracht werden sollen. Diese Verkäufe könnten sowohl Einzelteile der Infrastruktur, wie Tunnel, die anschließend zurückgemietet werden, als auch ganze Regionen wie das Thames Valley umfassen. Das verbleibende Unternehmensteil würde letztlich an die Börse gebracht werden.
Während Covalis über bedeutende Beteiligungen an großen europäischen Infrastrukturanbietern, wie dem deutschen Energieriesen RWE, verfügt, bringt Suez seine umfangreiche Erfahrung im Betrieb von Wasserdiensten ein. Dabei unterstützt es die Modernisierung von Thames Water, insbesondere in den Bereichen IT und Lecküberwachung, ohne jedoch selbst Aktienanteile zu erwerben. Die britische Regierung wird eine sogenannte goldene Aktie halten, die ihr Mitsprache- und Entscheidungsrechte sichert.
Interessanterweise ist das Angebot von Covalis nicht an drastische Gebührenerhöhungen wie von den derzeitigen Managern von Thames Water gefordert, gebunden. Stattdessen setzt es auf eine flexibilisierte Investitionsstrategie, was den Regulierer Ofwat betrifft. Ofwat wird am 19. Dezember sein Urteil über den Fünfjahresplan von Thames Water fällen, welcher wichtige Aspekte wie Kundenrechnungen und Investitionen umfasst. Ein Sprecher von Suez bestätigte die exklusive Partnerschaft mit Covalis mit dem Ziel, durch technisches und organisatorisches Know-how den Erfolg der Restrukturierung sicherzustellen. Dieses Angebot erfolgt, nachdem Castle Water, teilweise im Besitz des Schatzmeisters der Conservative Party, Graham Edwards, ebenfalls Interesse bekundet hatte.
