Trump und das Öl: Petro attackiert US-Militärpräsenz in der Karibik
Die jüngste Ausweitung der US-amerikanischen Militärpräsenz in der Karibik hat für Spannungen zwischen Kolumbien und den USA gesorgt. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro äußerte Zweifel an den offiziell angegebenen Motiven der USA, die im Kampf gegen die Drogenkriminalität in der Region eingreifen. Stattdessen vermutet Petro eine Interessenverhandlung über die umfangreichen Ölvorkommen Venezuelas als eigentlichen Hintergrund dieser Maßnahmen.
Petro, der im Gespräch mit dem amerikanischen Nachrichtensender CNN seine Bedenken darlegte, kritisierte US-Präsident Donald Trump scharf. Ihm zufolge denke Trump nicht an demokratische Reformen in Venezuela und noch weniger an die Bekämpfung des Drogenhandels. Diese Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehungen zwischen Bogotá und Washington empfindlich gestört sind.
Die US-Regierung wirft Petro fehlenden Einsatz im Anti-Drogenkampf vor und hat daraufhin Sanktionen gegen den kolumbianischen Präsidenten verhängt. Die US-Streitkräfte haben kürzlich in der Region ihre Aktionen verstärkt und dabei rund 20 verdächtige Schmugglerboote zerstört. Laut US-Angaben kamen dabei über 80 Personen ums Leben, unter ihnen nach Aussagen Petros auch ein kolumbianischer Fischer.
Aufgrund dieser Entwicklungen hat Kolumbien den Austausch von Geheimdienstinformationen mit den USA eingestellt. Während die Vereinigten Staaten offiziell ihren Einsatz als Maßnahme im Kampf gegen die Drogenkriminalität deklarieren, interpretieren Venezuela und andere Länder die starke militärische Präsenz als Machtdemonstration. Venezuela bezichtigt Washington, einen Regierungswechsel in dem ölreichen südamerikanischen Staat anzustreben.

