Tierpark Hagenbeck: Bella, der älteste Orang-Utan der Welt, und ihr Ziehsohn Berani
Im Tierpark Hagenbeck in Hamburg lebt eine ganz besondere Bewohnerin: Bella, eine Sumatra-Orang-Utan-Dame, die mit über 60 Jahren als der wohl älteste Orang-Utan der Welt gilt. Seit ihrer Ankunft im Jahr 1964 hat sie eine beeindruckende Lebensgeschichte geschrieben. Geboren auf der indonesischen Insel Sumatra, wurde Bella in jungen Jahren aus ihrer natürlichen Umgebung genommen und in den Tierpark gebracht. Dort hat sie nicht nur zahlreiche Veränderungen miterlebt, sondern auch eine enge Bindung zu ihrem Ziehsohn Berani entwickelt, der sie im hohen Alter fit hält.
Ein Leben voller Erfahrungen
Bella hat in ihrem langen Leben viel gesehen. Mit 64 Jahren, wie aktuelle Berichte vermuten, hat sie nicht nur mehrere Generationen von Orang-Utans kommen und gehen sehen, sondern auch verschiedene Umzüge innerhalb des Tierparks erlebt. Sie war Zeugin von Geburten, Rangkämpfen und der stetigen Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen im Hagenbeck. Besonders bemerkenswert ist ihre körperliche Verfassung: Trotz ihres hohen Alters zeigt sie sich erstaunlich agil und rüstig. Ihr leuchtend rotes Fell, typisch für Sumatra-Orang-Utans, strahlt noch immer, und ihre Bewegungen sind von einer beeindruckenden Leichtigkeit geprägt.
Die besondere Beziehung zu Berani
Ein entscheidender Faktor für Bellas Vitalität ist ihr Ziehsohn Berani. Die beiden teilen eine enge Bindung, die weit über eine bloße Gemeinschaft hinausgeht. Berani, ein deutlich jüngerer Orang-Utan, fordert Bella täglich heraus und hält sie durch spielerische Interaktionen in Bewegung. Diese soziale Komponente ist für Orang-Utans von großer Bedeutung, da sie in freier Wildbahn oft in kleineren Gruppen oder allein leben, aber dennoch soziale Kontakte pflegen. Im Tierpark Hagenbeck wird darauf geachtet, dass Bella und Berani ausreichend Möglichkeiten für solche Interaktionen haben, was sich positiv auf ihre Gesundheit auswirkt.
Bellas Rolle im Tierpark
Trotz ihres Alters hat Bella noch immer Aufgaben zu erfüllen. Sie dient als eine Art Mentorin für jüngere Orang-Utans und trägt zur Stabilität der Gruppe bei. Ihre Erfahrung und Ruhe machen sie zu einer wichtigen Bezugsfigur im Gehege. Darüber hinaus ist Bella ein lebendes Symbol für die Arbeit des Tierparks, der sich dem Artenschutz und der Aufklärung über die bedrohte Lebenssituation der Orang-Utans widmet. Sumatra-Orang-Utans wie Bella stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, und ihre Geschichte erinnert Besucher daran, wie dringend der Schutz ihrer natürlichen Lebensräume ist.
Herausforderungen im hohen Alter
Das hohe Alter bringt natürlich auch Herausforderungen mit sich. Die Pfleger im Tierpark Hagenbeck achten besonders auf Bellas Gesundheit und passen ihre Ernährung und Umgebung an ihre Bedürfnisse an. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen stellen sicher, dass mögliche altersbedingte Beschwerden frühzeitig erkannt und behandelt werden. Dennoch bleibt Bella ein Vorbild für Anpassungsfähigkeit und Lebensfreude, das sowohl die Pfleger als auch die Besucher des Tierparks inspiriert.
Ein Blick in die Zukunft
Wie lange Bella noch unter den Bewohnern des Tierparks Hagenbeck weilen wird, bleibt ungewiss. Doch eines ist klar: Solange sie fit und aktiv bleibt, wird sie weiterhin ein fester Bestandteil der Orang-Utan-Gruppe sein. Ihr Ziehsohn Berani spielt dabei eine unverzichtbare Rolle, indem er sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig fordert. Die Geschichte von Bella zeigt, wie wichtig soziale Bindungen und eine angepasste Pflege für das Wohlbefinden von Tieren sind, selbst in einem so fortgeschrittenen Alter. Sie bleibt ein beeindruckendes Beispiel für die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser faszinierenden Primaten.

