The Witcher 4: Geralts Sprecher zerlegt die Woke-Kritik und übergibt Ciri das Schwert
Es ist der größte Stabwechsel der modernen Gaming-Geschichte. Geralt von Riva, der grummelige, silberhaarige Anker einer ganzen Fantasy-Welt, gibt das Zepter ab. Ciri übernimmt die Hauptrolle in The Witcher 4. Die Aufregung im Fandom war gewaltig, die Kritik teilweise unsachlich und laut. Doch wenn der Mann spricht, dessen raue Stimme Geralt seine Seele verliehen hat, horcht die Welt auf: Doug Cockle hat nicht nur die Kontroverse um die neue Protagonistin mit einem knappen „Lies das verdammte Buch!“ zerlegt, er hat nun auch der neuen Ciri-Sprecherin den ultimativen Ritterschlag erteilt.
Doug Cockle ist nicht nur ein Synchronsprecher; er ist der emotionale Anker der Witcher-Saga. Seine Worte zur Zukunft der Franchise sind keine leeren Phrasen, sondern eine Art Segen. Und er ist nicht besorgt. Er ist begeistert.
Die Übergabe der Ikone: Kein Rat nötig
Die Erwartungshaltung an Ciara Berkeley, die neue Stimme hinter Ciri in The Witcher 4, ist gigantisch. Wie meistert man es, in die Fußstapfen einer Legende zu treten? Die Antwort von Geralt persönlich ist entwaffnend einfach. Cockle traf Berkeley kürzlich und seine Bilanz ist euphorisch. Er habe ihr kurz geschrieben, um „Hallo“ zu sagen, und festgestellt: „Sie ist reizend, und ich denke, sie wird einen tollen Job machen.“
Das Überraschendste? Er hat keinen Rat für sie. Das ist keine Geringschätzung; es ist das höchste Lob, das ein Mentor aussprechen kann. Cockle sieht in ihr eine „starke Person“ mit einer „fantastischen Präsenz“ und ist überzeugt: „Sie wird klarkommen.“ Es ist die symbolische Geste, bei der der erfahrene Hexer das Silberschwert an seine Ziehtochter weiterreicht und weiß, dass sie die Welt nicht nur retten, sondern auch neu gestalten wird.
Woke-Gebrüll? Falscher Film, falsches Buch!
Hinter der Aufregung um die Besetzung einer weiblichen Hauptfigur in The Witcher 4 steckt ein unappetitliches Gebrüll aus der Ecke, die alles Neue sofort als „woke“ abstempelt. Cockle hat dafür nur Verachtung übrig. Kurz, prägnant, Geralt-typisch: „Es ist nicht woke. Es ist eine coole Figur aus The Witcher.“
Er betont, dass jeder, der das neue The Witcher 4 in diese Schublade steckt, schlicht die Quelle ignoriert. Die Bücher von Andrzej Sapkowski handeln von Ciri, ihrer Abstammung und ihrer Rolle als Erbin des Älteren Blutes, ebenso sehr wie von Geralt. Der Aufschrei, so Cockle, basiert auf Unwissenheit. Und sein unmissverständlicher Appell an die Kritiker ist ein klares Statement für die narrative Kohärenz: „Lies das verdammte Buch! Sie sind erstens gut. Und zweitens wirst du es dann nicht mehr für so ‚woke‘ halten.“ Ein Volltreffer, der die Diskussion dorthin zurückbringt, wo sie hingehört: zur Geschichte.
Ein neuer Pfad: Was Geralts Ende bedeutet
Wir müssen akzeptieren, dass Geralts Reise abgeschlossen ist. Blood and Wine war als episches Ende konzipiert. Jetzt öffnet sich für CD Projekt RED die Tür zu einem Universum, das in The Witcher 3 nur angerissen wurde. Ciri deutete dort bereits auf unzählige eigene Abenteuer, auf Parallelwelten, auf einen Reichtum an Geschichten, die nie erzählt wurden, weil Geralt der Fokus war.
Das ist die eigentliche Chance von The Witcher 4. Der Perspektivwechsel erlaubt es uns, eine neue Art von Abenteuer zu erleben. Doch keine Sorge: Geralt wird nicht komplett verschwinden. Cockle bestätigte, dass der Hexer als wichtiger Nebencharakter im Spiel präsent sein wird, quasi als unterstützender Anker der Kontinuität. Das Schiff mag eine neue Kapitänin haben, aber der erfahrene Steuermann ist noch an Bord.


